Für den früheren SKA-Topmanager Josef Ackermann war die staatlich angeordnete Integration der Credit Suisse in die UBS die falsche Lösung. Der Bund hätte mit einer anderen Vorgehensweise auch noch die AHV und die Armee finanzieren können.

Josef «Joe» Ackermann macht für das Ende der Credit Suisse (CS) nicht nur das Management der Bank verantwortlich, sondern auch die Finma, die Schweizerische Nationalbank sowie die «Classe politique», wie er gegenüber dem «SonntagsBlick» (Artikel kostenpflichtig) von diesem Wochenende feststellt.

Der ehemalige Chef der Deutschen Bank und frühere Topmanager der Schweizerischen Kreditanstalt (SKA, später Credit Suisse) hätte eine befristete staatliche Übernahme befürwortet, wie es 2009 bei der Commerzbank gemacht worden sei.

Mittlerweile den Turnaround geschafft

«Mittlerweile hat die Bank mit neuer Führung und einer Restrukturierung den Turnaround geschafft. Karin Keller-Sutter hätte das mit der CS auch machen können», ist Ackermann überzeugt.

Stattdessen habe die Finanzministerin der UBS «ein grosses Geschenk» gemacht. Die CS war bis vor kurzem 35 Milliarden Franken wert. Die UBS hat sie für drei Milliarden geschluckt.

Auch noch die Armee finanzieren

«Frau Keller-Sutter hätte ein richtig gutes Geschäft machen können und mit der CS-Rettung nicht nur die AHV, sondern auch noch die Armee finanzieren können», so Ackermann.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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