Philipp Rickenbacher, der im vergangenen Februar abgesetzte CEO der Zürcher Traditionsbank Julius Bär, muss wegen dem Kredit-Debakel rund um die Immobilien-Gruppe Signa eine massive Lohneinbusse vergegenwärtigen. Auch Präsident Romeo Lacher muss kleinere Brötchen backen. 

Philipp Rickenbacher, der frühere CEO der Bank Julius Bär, bekommt das Kredit-Debakel rund um das zusammengebrochene Signa-Imperium des österreichischen Unternehmers René Benko, das er teilweise verantworten muss, in seiner Vergütung deutlich zu spüren.

Für das abgelaufene Jahr erhält er eine «Gesamtkompensation» von 1,72 Millionen Franken. Das ist deutlich weniger als noch vor einem Jahr, als ihm 6,03 Millionen Franken ausbezahlt wurden.

Ziele nicht erfüllt

Der Lohn für 2023 beruht lediglich auf der fixen Komponente von 1,5 Millionen Franken und den Zuweisungen an die Vorsorge. Leistungsabhängige Vergütungen erhält er keine, da er, wie dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht zu entnehmen ist, entsprechende Zielsetzungen nicht erfüllt hat.

Grund dafür ist der massive Abschreiber von 600 Millionen Franken den Julius Bär wegen des eingangs erwähnten Kreditengagements im abgelaufenen Geschäftsjahr vornehmen musste, und der schliesslich auch zur Absetzung Rickenbachers führte.

Gesamte Konzernleitung verdient weniger

Ersetzt wurde Rickenbacher ad interim durch Nic Dreckmann, der 2023 den höchsten Lohn erhielt. Er verdiente insgesamt 1,97 Millionen Franken (fix: 750'000 Franken, aktienbasiert: 1,02 Millionen Franken sowie die Zuweisungen an die Vorsorge von 224'000 Franken).

Die gesamte (operative) und zehnköpfige Geschäftsleitung von Julius Bär kam auf total 13,02 Millionen Franken, nach 35,48 Millionen Franken ein Jahr zuvor – mit ebenfalls zehn Mitgliedern. Die Geschäftsleitungsmitglieder nahmen insgesamt Darlehen im Wert von 25,06 Millionen Franken in Anspruch, gegenüber 23,68 Millionen Franken im Vorjahr. Den höchsten Betrag bezog der Chief Investment Officer Yves Bonzon mit 8,24 Millionen Franken (im Vorjahr 8,17 Millionen Franken).

Präsident muss auch darben

Das Signa-Debakel bekam auch der Präsident des Verwaltungsrats, Romeo Lacher, zu spüren. Er erhielt im vergangenen Jahr eine Gesamtkompensation von 654'000 Franken, nachdem er ein Jahr zuvor noch 1,09 Millionen Franken verdient hatte.

Während seine Fixvergütung unverändert 400'000 Franken blieb, sanken die aktienbasierte Kompensation auf 150'000 Franken, nach 600'000 Franken im Vorjahr. Die Vorsorge-Zuwendungen erhöhten sich leicht auf 104'000 Franken nach 89'000 ein Jahr zuvor.

Die übrigen Verwaltungsräte erhielten auf ein ganzes Jahr bezogen Kompensationen zwischen 220'000 und 300'000 Franken, wie dem Vergütungsbericht weiter zu entnehmen ist. Darlehen nahmen die Mitglieder des Aufsichtsgremiums keine in Anspruch.

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