Im Rahmen der 2021 von der Schweizer Vermögensverwaltungsbranche lancierten Initiative «Sustainable Finance als Chance für die Vermögensverwaltung» liegt nun der zweite Rechenschaftsbericht vor. Den Fortschritten stehen auch einige Rückgänge gegenüber.

Die Vereinigung Schweizerischer Assetmanagement- und Vermögensverwaltungsbanken (VAV) hatte im September 2021 die Brancheninitiative «Sustainable Finance als Chance für die Vermögensverwaltung» lanciert. Damit wollte sie private und institutionelle Anlegerinnen und Anleger beim nachhaltigen Investieren begleiten und einen Beitrag zur Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschaft leisten.

Die teilnehmenden Vermögensverwaltungsbanken haben gemeinsame Handlungsprioritäten definiert, die sie seit der Lancierung der Initiative umsetzen, weiterentwickeln und regelmässig überprüfen.

Total 22 Finanzinstitute

Seit 2022 beteiligen sich auch die Schweizer Privatbanken der Vereinigung Schweizerischer Privatbanken (VSPB) an der Initiative. Zusammen mit 13 VAV-Mitgliedern, der LGT Bank und seit 2023 neu auch der Bank J. Safra Sarasin unterstützen nun insgesamt 22 Institute die Initiative und repräsentieren verwaltete Vermögen von rund 2'400 Milliarden Franken.

Bei der Erhebung der Umsetzung der Initiative im Frühling 2023 zeigte sich, dass vor allem Massnahmen in den Bereichen «Ausbildung» und «Offenlegung» bereits mehrheitlich implementiert wurden. Eine Ausnahme bildete die Anwendung der SCS, die als neue Massnahme definiert wurde und noch mit methodischen Fragezeichen verbunden ist.

Mehr Zeit erforderlich

Bemerkenswert ist hingegen der von Anfang an hohe Umsetzungsgrad der Stewardship-Strategie, die mit der Intermediär- und Beratungsfunktion von Privatbanken bestens übereinstimmt. Im Bereich «Angebot und Beratung» sind die Massnahmen derzeit noch mehrheitlich in der Umsetzungsphase. Eine grössere Herausforderung stellen nach wie vor Massnahmen im Bereich «Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen» dar, da sie langfristig angelegt sind und folglich mehr Zeit bis zur kompletten Umsetzung erfordern.

«Besonders erfreut bin ich über das hohe Engagement bei der Stewardship-Strategie, die zur DNA unserer Vermögensverwaltungsbranche gehört und noch ein grosses Potenzial bietet. Das ist für uns Bestätigung und Motivation zugleich, dass unsere Branche ihren Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele leisten kann und wird», sagte Philipp Rickenbacher, Präsident der VAV.

Signifikanter Rückgang

Im Vergleich mit der 2022 erstmals gemessenen Implementierung der definierten Handlungsprioritäten liessen sich bei nahezu allen Massnahmen gute bis sehr gute Fortschritte feststellen. Einzig bei der Unterzeichnung von internationalen Netto-Null-Initiativen ist – trotz höherem Umsetzungsgrad im Vergleich zu 2022 – ein signifikanter Rückgang des angestrebten Gesamtengagements festzustellen.

Dies hängt damit zusammen, dass die bestehenden Netto-Null-Initiativen nicht auf das spezifische Geschäftsmodell der Vermögensverwaltung ausgerichtet sind.

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