Die UBS-Tochter Credit Suisse hatte im vergangenen Jahr in Gstaad ihr ganzes Private-Banking-Team an die Zürcher Konkurrentin EFG International verloren. Nun kehren dort der Grossbank eigene Kundenberater den Rücken, wie Recherchen ergeben.

Die Fliehkräfte im Private Banking der UBS in der Region Bern dehnen sich auf die eigene Truppe aus. Wie finews.ch erfahren hat, wechseln drei einzelne Banker, die im Nobel-Skiort vermögende Kunden betreuen, zur Berner Kantonalbank (BEKB). Sie dürften dort voraussichtlich im Juni operativ werden, wie das Institut auf Anfrage bestätigte.

Die BEKB baut das Geschäft mit vermögenden Privatkunden mit den nun gewonnenen lokalen Kräften von Grund neu auf.

LGT und Vontobel profitierten

Dies, nachdem die inzwischen als UBS-Tochter agierende Grossbank Credit Suisse (CS) im vergangenen Jahr in Gstaad ein grosses Team an die Privatbank EFG International verlor. Die Truppe unter der Führung des einstigen Standortleiters Manuel Blanco hat Anfang Jahr die Arbeit im Berner Oberland aufgenommen; zugleich starteten früherer CS-Banker um Stephan Uebersax im Reichen-Hub St. Moritz im Engadin – und ebenfalls für EFG.

Bei der kombinierten Grossbank ist es auch in der Region Bern und im Mittelland zuvor zu diversen Abgängen im Geschäft mit reichen Privatkunden gekommen. Diese konzentrierten sich jedoch allesamt auf die CS. Profiteure waren hier etwa die Liechtensteiner Fürstenbank LGT oder das Zürcher Investmenthaus Vontobel.

Auf UBS-Kader gesetzt

Dass jetzt «eigenes» Personal dem Fusionsprojekt den Rücken kehrt, ist kein gutes Zeichen für die Verantwortlichen.

Seit dem Entscheid zur Integration der CS Schweiz im vergangenen August hat die UBS in der Region vorab auf das eigene Kader vertraut. Bei der Grossbank in Bern hat Christa Emminger de Grenus die Regionaldirektion übernommen, Jürg Kaufmann das Private Banking. Direktor für die Region Aargau/Solothurn ist André Spycher, auch er ein Bisheriger der UBS.

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