Die Grossbank UBS und die Immobiliendienstleisterin Wincasa richten sich mit einem neuen Beratungsangebot direkt an die Eigentümer von Renditeliegenschaften. Das soll auch die dringend nötige energetischen Sanierung von Liegenschaften in der Schweiz voranbringen.

Die UBS bietet in Zusammenarbeit mit Wincasa schweizweit eine Beratungslösung an, die sich speziell an die Eigentümer von Renditeliegenschaften richtet. Dies teilten die Grossbank und die Immobiliendienstleisterin, die seit Anfang 2023 dem Baukonzern Implenia gehört, am Mittwoch mit.

Im Fokus des neuen Angebots stehen Dienstleistungen bei der Renovation von Renditeliegenschaften, insbesondere die energetische Sanierungen solcher Immobilien. In der Beratung bieten die Kooperationspartner nun verschieden Module entlang des Renovationspfads an: So technische und energetische Analysen, eine Beurteilung der Risken und Chancen der Liegenschaft, sowie eine Sanierungsempfehlung durch Wincasa.

Unterstützung bis zum Baumanagement

Immobilien-Experten der UBS wiederum stehen Kunden bei der Prüfung der Finanzierbarkeit zur Seite, so auch bei der indikativen Berechnung von Fördergeldern und Steuerabzügen sowie bei der Evaluierung der Finanzierungs-Optionen. Bei der Grossbank steht die Initiative unter Oberaufsicht von Alain Conte, dem Leiter Corporate & Real Estate Banking in der Schweiz.

Entscheiden sich Kunden für eine Renovation, bietet Wincasa in einem weiteren Schritt die Koordination der Bauplanung und des Baumanagements an. Dies umfasst beispielsweise die Bauherrenvertretung, das Einholen von Offerten von Bauunternehmen und der Baubewilligung. Die Kundschaft bleibe aber frei in der Wahl ihrer Realisierungspartner, versprechend die beiden Anbieter.

Netto-Null-Ziel in Gefahr

In der Mitteilung wird hervorgehoben, wie wichtig energetische Sanierungen bei Renditeliegenschaften beim Kampf gegen den Klimawandel seien. Der Immobiliensektor gelte hierzulande als der zweitgrösste Erzeuger von Treibhausgasen mit einem Anteil von rund 25 Prozent an den Emissionen.

Und geschätzte über 1 Million Häuser müssten hierzulande energetisch saniert werden, wie an anderer Stelle vorgerechnet wurde. Die Sanierungsquote liegt allerdings nur bei 1 Prozent des Bestandes. Das ist Analysen zufolge nicht genug, um die vom Bundesrat gesetzten Klimaziele zu erreichen. Dieser hat im Jahr 2019 beschlossen, die Treibhausgas-Emissionen der Schweiz bis zum Jahr 2050 auf Netto-Null zu senken.

Auch für die Banken problematisch

Verpasst der Schweizer Immobilienbestand dieses Ziel, wäre das auch für führende Banken wie die UBS wenig erspriesslich. Denn sie haben sich oftmals zu Klimazielen bekannt und grösstes Interesse an einem Emissions-armen Kundenbuch. Um die umfangreichen Investitionen in Gang zu bekommen, die zur Sanierung der Hunderttausenden von «Dreckschleudern» nötig sind, arbeiten die Banken vor allem mit Anreizen – so mit Vorzugszinsen bei Hypotheken, aber auch mit der Unterstützung bei energetischen Sanierungen.

Die Kooperation zwischen der UBS und Wincasa ist demnach auch in diesem Licht zu betrachten. Die UBS gehört zudem zu den treibenden Kräften hinter einer Selbstregulierung, welche bei Schweizer Banken seit Anfang 2023 in Kraft ist. Mit dieser will die Branche die Gefahr des «Greenswashing» im Anlagebereich sowie die am Immobilienmarkt schlummernden Klimarisiken angehen.

«Die Kooperation von Wincasa und UBS ermöglicht eine nachhaltige Entwicklung von Immobilien in der Schweiz und leistet einen wichtigen und langfristigen Beitrag, sowohl für die Besitzer von Renditeliegenschaften, die Mieter als auch für die Umwelt insgesamt», teilten die Kooperationspartner am Mittwoch mit.

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