Goldblase oder nicht? Die Genfer Privatbank hat eine dezidierte Meinung: Das Goldrally geht weiter.

Gold ist noch nicht zu hoch bewertet, sagt die Union Bancaire Privée. Lediglich die Währungen, die wir für den Goldkauf nutzen, verlieren an Wert.

Misst man den Wert des gelben Edelmetalls in harten Gütern, so ist es korrekt bewertet, schreibt die UBP in ihrem letzten «Commodites Monthly».

Der Goldpreis in Dollar hat sich in den letzten Wochen spektakulär entwickelt. Seit Ende Juni beträgt der Anstieg über 25 Prozent. In den letzten acht Handelstagen stieg der Unzenpreis von 1‘700 auf über 1‘900 Dollar.

Vor einer neuen Phase

Das wirft die Frage auf, ob Gold immer noch in dem seit vier Jahren anhaltenden stetigen Aufwärtstrend steckt. Oder mündet der Goldmarkt in eine Phase mit kurzen, extrem hohen Ausschlägen?

Die UBP kommt in ihrer Analyse zum Schluss, dass wir am Anfang einer neuen Etappe des Bullmarkts stehen, dessen Finale von Unvernunft und irrwitzigen Avancen geprägt sein könnte.

Vier Faktoren

Die UBP führt vier Gründe an, warum wir am Goldmarkt eine neue Epoche sehen werden: Die Medien nehmen sich des Themas Goldhausse so intensiv an wie noch nie in der Geschichte.

Zweitens hätte das spekulative Engagement der privaten Anleger noch nicht ein kritisches Mass erreicht, während die institutionellen Positionen auf einen «überkauften» Markt hindeuten.

Drittens zeigten die Fair-Value-Indikatoren, dass Gold fair bewertet ist. Gemessen am Öl oder etwa am Kupfer ist also keine Übertreibung festzustellen.

Und last but not least sind die Kernfaktoren, die die Aufwärtsbewegung des Goldpreises in Gang gesetzt haben, sind nach wie vor intakt: Die zunehmende Nachfrage nach Goldmünzen zum Beispiel. Die Goldkäufe der Notenbanken von Thailand, Taiwan, China, Mexiko, Russland und anderen belegen, dass Notenbanken von Nettoverkäufern zu Nettokäufern geworden sind. Die UBP geht davon aus, dass sich dieser Trend nicht nur bestätigt, sondern sogar verstärkt. Zudem zieht sich die Verschuldungskrise in Europa dahin, womit die Zinsen für eine ganze Weile noch extrem tief bleiben werden – was Anlagen in Gold attraktiver erscheinen lässt.