Die Credit Suisse und ihr CEO werden von Aktionärsseite zunehmend kritisiert, nach wie vor ein zu grosses Investmentbanking zu pflegen.

Zwar hat die Bank 2011 angekündigt, 7 Prozent ihrer Belegschaft abzubauen. Doch erstaunlicherweise stieg die Zahl der Stellen im Investmentbanking 2011 um 200 auf total 20'900, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» feststellte.

Angesichts der Verluste aus diesem exponierten Geschäftsbereich sagte der CS-CEO Brady Dougan letzte Woche an der Jahresmedienkonferenz, dass der noch ausstehende Abbau von 1'400 Stellen (von total 3'500) vor allem den Bereich Fixed-Income treffen würde.

Weiterhin überdimensioniertes Investmentbanking

Doch einigen Aktionären geht das zu wenig weit. Gemessen an der Strategie sei das Investmentbanking weiterhin überdimensioniert. Und ihnen fehlt der Glaube, dass es der ehemalige Investmentbanker und Amerikaner Dougan wirklich ernst meint mit der Redimensionerung.

Denn laut Reuters ist der Wertschriftenbereich immer noch grösser als er es als reine Service-Abteilung für das Asset Management und das Private Banking sein müsste. Die Nachfrage der Institutionellen und Privatkunden laste die Handelsabteilungen nicht aus.

Hoffnung auf rasche Gewinne

Daher bezeichnet ein Fondsmanager aus Zürich Dougans Wirken gegenüber «Reuters» als «Management by Hope».

Der Amerikaner klammere sich an die Hoffnung, mit sich erholenden Märkten endlich als Chef glänzen und so seine Position retten zu können.

In der Umfrage auf finews.ch äussern rund zwei Drittel der Leser die Meinung, dass Dougans seinen Posten im Verlaufe des Jahres wegen ausbleibendem Erfolg räumen müsse.

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