«Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?», lässt Brecht fragen. Aber was «kassieren» Ganoven – abgesehen von einem Gefängnisaufenthalt – wirklich?

Drei Wirtschaftswissenschaftler von britischen Universitäten wollten es genauer wissen und nahmen Daten der britischen Bankiervereinigung (British Bankers' Association) unter die Lupe, wie das «Wall Street Journal» berichtet.

Das Ergebnis der Forscher: Der Durchschnittsverdienst liegt bei bescheidenen 20'331 Pfund pro Jahr, also rund 30'000 Franken, schreiben Barry Reilly, Neil Rickman und Robert Witt im Fachmagazin «Significance».

Schiesseisen steigern den Gewinn

Bei jedem dritten Versuch gingen die Freibeuter dennoch ganz leer aus. Überdies hätten Bankräuber in anderen Ländern ein deutlich härteres Leben als in Grossbritannien. In den USA bringe ein erfolgreicher Bankraub nur 4'330 Dollar ein, also etwas über 4'000 Franken. Ebenso helfe es nicht, einfach öfter eine Bank auszunehmen: «Die Wahrscheinlichkeit besagt, dass der Räuber dann eine Weile einsitzt und überhaupt nichts mehr verdient.»

Die drei Ökonomen haben noch eine Reihe weiterer Faktoren berücksichtigt. Handfeuerwaffen wirkten sich durchaus positiv auf die Verbrecherbilanz aus: Sie steigerten den durchschnittlichen Pro-Kopf-Verdienst pro Banküberfall auf 10'300 Pfund. Eine weniger gute Idee scheine dagegen eine möglichst grosse Bande zu sein, heisst es. Zwar steigere jeder zusätzliche Verbrecher die Einnahmen um 9'033 Pfund, so die Wissenschaftler. Da die Summe im Anschluss jedoch durch die Mitgliederzahl geteilt werden müsse, falle der Pro-Kopf-Gewinn am Ende trotzdem niedriger aus.

Sicherheitsscheiben als Horror

Die Wissenschaftler nannten auch abschreckende Faktoren in ihrer Studie. Als Horror für Bankräuber identifizierten sie Sicherheitsscheiben am Bankschalter, die auf Knopfdruck hochfahren und sowohl den Bankmitarbeiter als auch die Beute unerreichbar machen. Sicherheitsscheiben würden die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Bankraubs um ein Drittel reduzieren.

Dennoch seien nur zwölf Prozent aller britischen Banken und ein noch geringerer Anteil der US-Banken mit den Scheiben ausgerüstet. Das erkläre sich mit den hohen Kosten: Da die Banken durch Überfälle vergleichsweise wenig Geld verlören, lohne sich die Investition in die Sicherheitsbarrieren schlicht nicht, so die Forscher.

Ökonomisch fundiert

«Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Einnahmen durch Banküberfälle der ökonomischen Theorie folgen.» Dadurch seien sie auch mehr als nur eine Rechenübung: «Sie könnten bei Überlegungen helfen, wie man solche Aktivitäten bekämpfen kann», konkludieren die Autoren.

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