Die Spekulationen über den Umbau der Schweizer Grossbank UBS haben den Aktienkurs beflügelt. Gemäss Analysten könnten die Papier über 17 Franken steigen.

Der überfällige Um- und Abbau der Investmentbanking-Sparte hat nicht überraschend die Anleger euphorisiert. Entsprechend ist der Kurs der UBS-Papier allein am heutigen Montag, also einen Tag vor der Bekanntgabe der Reorganisation, zeitweilig um gut 5 Prozent gestiegen.

Zur Mittagszeit am Montag notierte der Titel bei 12.72 Franken. Auch in den letzten vier Wochen legten die Dividendenpapiere der grössten Schweizer Bank bereits um 8 Prozent zu.

Gemäss Einschätzung des Finanzanalysten Huw Van Steenis von Morgan Stanley könnte die Aktie innert Jahresfrist bis auf 17.10 Franken steigen, wie er am Montag in einem Report schrieb. Dies entspräche einem Wertzuwachs von fast 35 Prozent.

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Dies setzt allerdings gute Märkte sowohl im Investmentbanking als auch in der Vermögensverwaltung voraus – und, selbstverständlich, dass die geplante Reorganisation, namentlich der Stellenabbau und die weitere Reduktion der risikogewichteten Aktiven tatsächlich nach Plan verlaufen, wie Van Steenis weiter festhält.

Eigenkapitalrendite von bis zu 20 Prozent möglich

Durchaus positiv äussert sich der renommierte Analyst zum geplanten Abbau der Aktivitäten im Investmentbanking. Künftig werde die UBS im Investmentbanking in den Bereichen Aktienhandel, Devisenhandel sowie im Sekundärhandel ihre Schwergewichte setzen und damit durchaus gute Erträge erzielen können. Zudem werde die Beratung von Unternehmen bei Fusionen und Übernamen einen massgeblichen Beitrag leisten.

Unter diesen Prämissen hält van Steenis eine Eigenkapitalrendite für den Gesamtkonzern von 15 bis 20 Prozent für durchaus möglich («a plausible medium-term aspiration»). Aktuell hat sich die UBS unter CEO Sergio Ermotti einen Zielkorridor von 12 bis 17 Prozent gesetzt.

Weitere Einsparungen nötig

Bereits früher erklärte Fidelity-Schweiz-Chef Alfred Strebel in einem Interview mit finews.ch, dass eine UBS, die grosse Teile ihres Investmentbankings abspalten würde, durchaus eine Eigenkapitalrendite im Vermögensverwaltungsgeschäft von 30 Prozent erzielen könnte.

Allerdings gibt es gemäss Van Steenis auch ein gewisses Risikopotenzial, insbesondere weil das Kerngeschäft, die Vermögensverwaltung, auch nicht immun sei gegenüber den erodieren Margen und Erträgen im Geschäft. Sowohl im Wealth Management als auch im Asset Management erwartet der Morgan-Stanley-Analyst ebenfalls weitere Kostensenkungen.

Abwärtspotenzial bis auf 9.50 Franken

Das Wealth Management der UBS präsentiere sich aktuell zwar stabil, doch die mehrjährige Restrukturierung, die nun komme, verbunden mit allfälligen Strafzahlungen rund um die vermuteten Libor-Zinssatz-Manipulationen könnten der Bank zusetzen. Vor diesem Hintergrund sieht Van Steenis ein Abwärtspotenzial, das die Aktien im negativsten Fall bis auf 9.50 Franken drücken könnte.

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