Gegen die deutsche Niederlassung der Grossbank wird erneut wegen des Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelt.

«Mitarbeiter der Bank sollen Anleger dabei unterstützt haben, Gelder am Fiskus vorbei in die Schweiz zu transferieren», zitieren die «Stuttgarter Nachrichten» einen Sprecher der Mannheimer Staatsanwaltschaft.

Laut dem Zeitungsbericht sollen Gelder über ein «internes Verrechnungskonto» der Bank in die Schweiz verschoben worden sein. Die Vorgänge, die im Raum Mannheim aufgedeckt wurden, hätten sich bis weit in das Jahr 2012 hinein erstreckt. Zudem wurden bei den Transfers einschlägige Vorschriften für Auslandsüberweisungen umgangen.

Ermittlungsverfahren im Gange

Bei den Durchsuchungen im Mai sei offenbar umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, dessen Auswertung nun andauere. Dabei beschlagnahmten die Ermittler auf Computern mehrere Hunderttausend Datensätze.

Der Mannheimer Staatsanwalt Peter Lintz bestätigt gegenüber der Zeitung, «dass die Staatsanwaltschaft Mannheim gegen noch unbekannte Verantwortliche bei der UBS Deutschland ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung führt.»

Bald Post vom Finanzamt

Gemäss der Zeitung «Stuttgarter Nachrichten» sind die Ermittlungen so komplex, dass ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen bei der Aufklärung helfen soll.

Die Beihilfe zur Steuerhinterziehung durch die UBS soll bereits 2004 begonnen haben. Die lange Dauer spreche dafür, dass womöglich Tausende von Steuersündern ertappt worden seien und demnächst Post von ihrem Finanzamt bekommen dürften.

Sensibler politischer Zeitpunkt

Demnach wäre die Weissgeldstrategie, zu der sich Schweizer Banken selbst verpflichtet haben, im Fall der UBS lediglich ein Lippenbekenntnis, kritisieren nun deutsche Medien. Der Zeitpunkt der Aufdeckung ist also alles andere als günstig.

Mit dem Fall vertraute Quellen besagen zudem, dass die Ermittler eine bislang unbekannte Variante der Steuerhinterziehung aufgedeckt haben.


 
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