Jetzt gibt es die erste Klage wegen Goldpreis-Manipulationen. Ein New Yorker Händler hat vor einem US-Bundesgericht Schadenersatzklage gegen die Goldfixing-Banken eingereicht.

Nach der Libor-Affäre droht den Banken erneut Ungemach. Der New Yorker Goldhändler Kevin Maher hat die Deutsche Bank gemeinsam mit Barclays, HSBC, der Bank of Nova-Scotia-Mocatta und der Société Générale wegen Manipulationen des Goldpreises verklagt. Alle fünf Banken setzen täglich den Goldpreis fest.

Maher werfe den Banken vor, die täglichen Referenzpreise jahrelang manipuliert zu haben. Er strebe eine Sammelklage im Namen aller Investoren an, die seit 2004 Gold oder Gold-Derivate gehandelt haben, deren Preis sich am Fixing orientiert, meldet die Nachrichtenagentur «Reuters».

Wird der Goldpreis manipuliert?

Die Banken bestreiten die Vorwürfe. Die Deutsche Bank erklärte gegenüber «Reuters», die Klage sei gegenstandslos. Sie werde sich dagegen entschlossen verteidigen. Ähnlich äusserte sich Société Générale. Die anderen Banken lehnten einen Kommentar ab oder waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Der Verdacht, dass auch der quasi-offizielle Gold-Preis manipuliert worden sein könnte, hatte zahlreiche Aufsichtsbehörden schon vor Monaten aufgeschreckt. Greifbare Ergebnisse ihrer Untersuchungen sind aber noch nicht bekannt.