Romeo Cerutti quält sich nicht nur in US-Senats-Hearings und zähen Verhandlungen. Der Top-Manager der Credit Suisse steigt auch im härtesten Radrennen der Schweiz in die Pedalen – mit Firmenkundenchef Barend Fruithof.

Tortour heisst dieses Rennen. Sein Name ist Programm, denn es führt einmal um die Schweiz, und die Fahrer sitzen nonstop im Sattel – rund 34 Stunden.

Diese Tortur tun sich laut der Credit-Suisse-Mitarbeiterzeitung «One» bei der diesjährigen Ausführung auch zwei Top-Manager an: General Counsel Romeo Cerutti (Bild oben) sowie Barend Fruithof, Leiter Corporate und Institutional Clients.

Diese besondere Leidenschaft für den Radsport war bislang weder von Cerutti noch von Fruithof bekannt. Der Chefjurist Cerutti hatte bis zu seinem Auftritt am Senats-Hearing in Washington, wo er über die Verfehlungen der Credit Suisse (CS) im Offshore-Geschäft mit US-Kunden Rede und Antwort stehen musste, eher im Hintergrund gewirkt.

Von anderem Kaliber

Von Fruithof weiss man, dass er auf dem Golfplatz hin und wieder an seinem Handicap arbeitet. Er hat auch schon einen Team-Wettbewerb des von der CS organisierten Zurich Open gewonnen. Aber das Tortour-Rennen ist kein Society-Anlass und von anderem Kaliber.

Es führt von Schaffhausen ins Engadin, dann über Flüela-, Oberalp und Furkapass ins Wallis und von dort zurück nach Schaffhausen: Über Tausend Kilometer und 14'500 Höhenmeter.

Keine «Schoggi-Abschnitte»

Cerutti und Fruithof spulen nicht die gesamte Strecke ab – sie starten in einer Gruppe mit den CS-Mitarbeitern Nicolas Stuby, Renato Chironi und Michael Themann. Das sind echte «Gümmeler», wie es im Velo-Jargon heisst. Und mit Themann hat die Truppe sogar einen Weltmeister im Zeitfahren als Team-Chef. Als sechsten Mann hat das Team noch den früheren Rad-Profi Markus Zberg in den Reihen.

Aber Cerutti und Fruithof erhalten nicht etwa die «Schoggi»-Abschnitte des Rennens: Beide fahren gemäss Angaben der CS drei Etappen mit insgesamt 175 Kilometern. Der mit 47 Jahren etwas jüngere Fruithof muss dabei 2'170 Höhenmeter klettern, der 52-jährige Cerutti etwas über 1'000 Höhenmeter.

Kniffliges Zusammenspiel

Die Tortour tun sich die beiden an, um Gutes zu tun: Das Team sammelt für die Stiftung «Right to play», deren Zweck es ist, mittels Sport und Spiel benachteiligte Kinder und Jugendliche zu stärken. Ex-Radprofi Zberg ist Botschafter der Stiftung.

Mitmachen allein ist dabei nicht alles. Denn je schneller die CS-Manager fahren, desto mehr Geld kommt für die Stiftung zusammen.

Und wie schätzt das Team seine Chancen im Rennen ein? Teamleiter Themann: «Knifflig könnte das Zusammenspiel in der Gruppe werden, zumal wir vor der Tortour lediglich einmal gemeinsam trainiert haben.»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.47%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.75%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.13%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.63%
pixel