Am Zermatter Symposium erklärte Philipp Hildebrand, wie wichtig zentrale Gegenparteien sind. Sie sind jedoch keine Wunderheilmittel sondern bringen auch Gefahren mit sich.

Im Zentrum der Rede von Hildebrand stand das Finanzsystem in der Krise. Insbesondere behandelte er die Finanzmarktinfrastruktur. Diese sei besonders in der Schweiz durch diverse Institutionen wie SIC, x-clear oder SECOM besonders gut ausgebaut.

«Die Finanzmarktinfrastruktur hat sich während der Finanzkrise insgesamt sehr gut bewährt und dazu beigetragen, die enormen Unsicherheiten im Finanzsystem nicht zusätzlich zu verstärken», sagt Hildebrand.

Jetzt nur nicht zurücklehnen

Obwohl die Infrastruktur gut ausgebaut sei, bedeute dies nicht, dass man sich jetzt zurücklehnen und auf die faule Haut legen kann. Ganze im Gegenteil warnt Hildebrand, dass es immer neue Finanzinstrumente geben werde, welche von den Regulatoren früh erkannt werden müssen.

Damit einzelne Finanzinstitute sich keinen übergrossen Risiken aussetzen, wirbt Hildebrand für das System von zentralen Gegenparteien. Dieses System sei in diversen Bereichen bereits erfolgreich eingeführt worden. Beispielsweise hat die Einführung des Continuous Linked Settlement (CLS) die Abwicklung von Devisengeschäfen zentralisiert.

Vorsicht ist das höchste Gebot

In anderen Bereichen herrscht jedoch noch Handlungsbedarf, sagt Hildebrand weiter. Besonders im Umgang mit Over-the-Counter-Geschäften mit Derivaten gäbe es noch keine zentrale Gegenpartei. Da diese Geschäfter eine kritische Grösse erreicht haben, sei es wichtig für die Marktteilnehmer, dass eine neutrale Gegenpartei existiert, damit die eigenen Risiken richtig eingeschätzt werden können.

Dennoch warnt Hildebrand, dass zentrale Gegenparteien nicht in jedem Fall das richtige Mittel seien. Zudem müsse man auch deren Entwicklung gut überwachen. Dann eine solche Gegenpartei müsse auch im Stande sein, liquid zu bleiben wenn grosse Marktteilnehmer ausfallen. Sie dürfen also nicht selber zur Systemgefahr werden.

Die ganze Rede von Philipp Hildebrand finden Sie hier.

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