Das werden «Goldkäfer» nicht gerne hören: Der Präsident des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock sieht den Glanz des Edelmetalls verblassen.

Wenn die Credit Suisse zur Global Megatrends Conference in Singapur lädt, dann folgen auch die ganz grossen Wall-Street-Ikonen dem Ruf. So Laurence «Larry» Fink (Bild), seines Zeichens Präsident der grössten Vermögensverwalters der Welt, der amerikanischen Blackrock.

Entsprechend hören Anleger weltweit ganz genau hin, wenn Fink sich zu künftigen Investment-Trends äussert – erst recht, wenn er zu so überraschenden Schlüssen kommt wie dieser Tage auf dem Podium der CS-Konferenz in Singapur.

«Das ist kein Witz»

Wie nämlich die Agentur «Bloomberg» aus dem Stadtstaat berichtete, sprach der Blackrock-Gründer dem Gold kurzum seine traditionelle Rolle als Wertaufbewahrungsmittel der Superreichen ab. Gold, befand die Investment-Legende, habe diesbezüglich viel von seinem Glanz eingebüsst. «Zur Wertbewahrung gibt es heute andere Mechanismen, die besseren Schutz vor der Inflation bieten», so Fink weiter.

Als die beiden grössten «Speicher» für das Vermögen schwerreicher Familien bezeichnete Fink stattdessen zeitgenössische Kunst und Luxus-Appartements in Grossstädten wie New York, Vancouver oder London. «Das ist kein Witz», bläute er dem staunenden Publikum in Singapur ein.

Schleichende Demokratisierung

Derweil sei Gold durch die grosse Verbreitung von mit dem Edelmetall hinterlegten Indexfonds (ETF) zu einer Allerweltsanlage geworden, gab Fink zu bedenken. ETF machten es viel einfacher, Gold zu besitzen und zu handeln, führte der Blackrock-Präsident weiter aus. Das habe zu einer «Demokratisierung» von Gold geführt, diesem aber auch viel von seinem Glanz genommen.

Mit anderen Worten: Gold ist eine Anlage für den Plebs geworden.

Absturz seit 2011

Pikant: Larry Finks Blackrock ist nicht nur der grösste Vermögensverwalter der Welt, sondern mit der Tochterfirma iShares auch die Nummer 1 im Geschäft mit den beliebten Indexfonds.

Dennoch dürfte Fink nicht ganz falsch liegen, wenn er den Glanz von Gold schwinden sieht. So hat das Edelmetall seit dem Rekordhoch im Jahr 2011 mehr als einen Drittel seines Werts eingebüsst; demgegenüber sind die Immobilienpreise im New Yorker Stadteil Manhattan auf einem Sechsjahreshoch angelangt.

Und damit auf einem Niveau, das sich der Plebs längst nicht mehr leisten kann.