Nach mehr als einem Vierteljahrhundert an der Spitze des Templeton Emerging Markets Fonds tritt der Starmanager Mark Mobius zurück ins zweite Glied.

Das Steuer bei dem milliardenschweren Flaggschiff übernimmt Carlos von Hardenberg, wie einer Mitteilung von Franklin Templeton vom Montag zu entnehmen ist.

Der Schwellenländer-Experte Mark Mobius (Bild oben) macht Platz für einen Nachfolger. Zum 1. Oktober übernimmt der bisherige Co-Manager Carlos von Hardenberg die Führung des rund 2,2 Milliarden Euro schweren Schwellenländerfonds.

Chef bleibt Mark Mobius dennoch

Der 78-jährige Mobius wird aber am Management des Fonds, der insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro verwaltet, beteiligt bleiben. Ausserdem soll Mobius weiterhin die Templeton-Emerging Markets-Researchgruppe mit ihren 52 Mitarbeitern in 18 Schwellenländern leiten.

Carlos Hardenberg 160Von Hardenberg (Bild links) arbeitet seit 2002 für den US-Asset Manager und leitet derzeit von Istanbul aus die Frontier-Markets-Strategie. Er wird gemäss weiteren Angaben nach nach London umziehen.

Unterstützt wird von Hardenberg weiterhin von Chetan Sehgal, der die Nebenwerte-Strategie abdeckt.

Anpassung im Sinne der Kunden

«Die Emerging-Markets-Gruppe von Templeton überdenkt regelmässig die Aufgaben im Team. Wir passen diese im Sinne der Interessen unserer Kunden an», sagte Mobius laut der Mitteilung vom Montag.

Die Wertentwicklung des Fonds hinkte in den vergangenen Jahren dem Vergleichsmassstab hinterher. Auf drei Jahre beträgt das Plus 13 Prozent. Über den gleichen Zeitraum erzielte man mit dem MSCI Emerging-Markets-Index 28 Prozent Rendite.

Doktortitel vom MIT

Mobius, auch der Altmeister der asiatischen Aktie genannt, ist seit mehr als 40 Jahren auf den globalen Schwellenmärkten tätig. Er wurde als Sohn deutscher und puertorikanischer Eltern in Hempstead, New York, geboren. Er erwarb sich einen Bachelor sowie Master-Abschluss an der Boston University.

Seine akademische Laufbahn führte ihn zudem an die Universitäten von Wisconsin, New Mexiko, Kyoto und schliesslich wurde ihm vom Massachusetts Institute of Technology ein Doktortitel in Ökonomie und politischen Wissenschaften verliehen.

Via Hongkong durch halb Asien

Er führte ein eigenes Beratungsunternehmen in Hongkong und wurde dann Direktor bei der internationalen Wertpapierfirma Vickers da Costa in Hongkong. Im Jahr 1983 eröffnete er eine Niederlassung in Taiwan und führte von dort die Aktivitäten in Indonesien, Indien, Thailand, Korea und den Philippinen.

Von 1983 bis 1986 war Mobius Direktor der International Investment Trust Company, der ersten und grössten Investment Management Gesellschaft Taiwans. Im Jahr 1987 holte ihn Sir John Templeton zu Franklin Templeton Investments.

Sein Wort gilt

Im Jahr 2006 führte die Zeitschrift «Asiamoney» ihn unter den 100 einflussreichsten und mächtigsten Persönlichkeiten auf. Trotz schwieriger Phasen während der Finanzkrise gilt sein Wort in der Investmentwelt nach wie vor viel und er beeinflusst milliardenschwere Kapitalströme. Mobius hat auch mehrere Bücher geschrieben.

Mobius war auch einer der Hauptprotagonisten im Film «Let's make money» (siehe unten) des Dokumentarfilmers Erwin Wagenhofer. Darin kommentiert Mobius seine Investitionsstrategie mit den Worten: «The best time to buy is when there is blood on the streets.»

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