Nach einem halben Jahrhundert in der Anlagebranche sagt Mark Mobius Adieu. Über den «Altmeister der asiatischen Aktie» wurde ein Dokumentarfilm gedreht und ein Comic verfasst.

Ende Monat ist es soweit: Dann geht der Präsident von Templeton Emerging Markets Group (TEMG), Mark Mobius, definitiv bei Franklin Templeton von Bord – im stattlichen Alter von 81 Jahren. Dies teilte das Finanzinstitut dieser Tage mit.

Es ist ein Abschied auf Raten. So hatte Mobius bereits Mitte 2015 die Leitung des milliardenschweren Flaggschiff-Fonds an Carlos von Hardenberg abgebeben, wie finews.ch berichtete. Knapp ein Jahr später zog er sich auch aus dem Tagesgeschäft der TEMG zurück, deren Präsident er aber blieb.

Kleiner Mann ganz gross

Mobius, ist zwar nur 1.60 Meter gross. In der Finanzwelt gilt er aber nach wie vor als ganz grosse Nummer. Die Wurzeln des späteren Star-Fondmanagers liegen in New York. Dort wuchs er in bescheidenen Verhältnissen auf, als Sohn einer Puerto Ricanerin und eines deutschen Bäckers. 

Gesegnet mit viel Intelligenz und Sparsinn schaffte es der junge Mobius an die besten Universitäten und nach einem Studienaufenthalt in Kyoto in Japan flackerte seine Leidenschaft für Asien auf, die bis heute lodert.

Er machte sich mit einer kleiner Beratungsfirma in Hongkong selbstständig und war in den 1980er-Jahren für mehrere Wertpapierfirmen tätig. Dann entdeckte ihn John Templeton, der legendären Gründer der gleichnamigen Fondsgesellschaft, und holte in den Konzern, der später mit der Firma Franklin fusionierte.

Gewichte stemmen

Oft war Mobius der erste Investor in einem Schwellenland, was ihm den Spitznamen «Indiana Jones der Schwellenmärkte» einbrachte. Dafür reiste der Globetrotter von seiner Heimatbasis in Singapur unentwegt in alle Herren Länder der Welt. Mehr als 250 Tage im Jahr war er mit seinem Privatjet unterwegs – stets mit dem Ziel, ausgefallene Anlageideen zu erspähen.

Seine Reiselust, die wohl so manchen Dreissigjährigen an seine physischen Grenzen gebracht hätte, war für Mobius ein Vergnügen. Er schaffte das Pensum auch, weil er bis ins hohe Alter Gewichte stemmte. Dies und seine Vorliebe für pastellfarbene Anzüge veranlasste einen japanischen Herausgeber, eine 200-seitige Biografie im Manga-Stil über das kahlköpfige Investmentgenie zu publizieren.

«Wenn das Blut auf den Strassen klebt...»

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