Die oft intransparenten Vehikel sollen für Anleger zugänglicher und verständlicher werden, stellt eine Umfrage von Ernst & Young fest. Dies hat jedoch seinen Preis.

Auf Grund der Krise haben sich viele Hedge-Funds, die zusammen fast 700 Milliarden Franken verwalten, erheblich verändert, wie eine Befragung der 100 weltweit grössten Investmentvehikel dieser Art ergeben hat.

Im Zentrum dieser Anpassungen stand insbesondere die Offenlegung von Informationen. Ausserdem haben die Hedge-Funds in Sachen Governance und Transparenz Fortschritte gemacht. So wurden bei über der Hälfte der Fonds die Rücknahmebedingungen geändert sowie die Gebühren gesenkt.

Dies führte gemäss den Befragten kaum zu Problemen bei der Kapitalbeschaffung, obwohl die Kunden ihre Gelder leichter aus den Fonds nun abziehen könnten. Gut die Hälfte der Fondsmanager glaubt eher, dass diese Massnahmen die Kunden dazu bewege, ihre Anlagen bei den Fonds zu belassen.

Kritik an verschärften Richtlinien

Skeptisch begegnen die Fondsmanager den Aufsichtsbehörden, wie die Umfrage weiter ergab. Zwar sind die Finanzleute nicht gegen verschärfte Regelungen, und sie sind auch bereit diese einzuhalten. Die Hedge-Fund-Manager vermissen jedoch eine internationale Abstimmung.

«Was sie besorgt, ist die Frage der Abstimmung zwischen den Aufsichtsbehörden in den USA, der Europäischen Union (EU) und anderswo sowie das Verhältnis von Compliance-Kosten zum Nutzen für die Anleger», präzisiert Cataldo Castagna, Leiter Asset Management bei Ernst & Young Schweiz.

Rückzug aus dem europäischen Markt?

Vor allem in den USA stossen die geplanten EU-Richtlinien auf Widerstand. Sollten diese bestimmungen in ihrer geplanten Form zur Anwendung kommen, droht rund ein Sechstel der befragten Manager, sich aus dem europäischen Markt zurückzuziehen.

Ein Viertel der Befragten geht davon aus, dass die neuen Regelungen zu einem stärkeren Kundenvertrauen führen würden. Dies habe aber  auch seinen Preis; ein Fünftel ist der Meinung, dass diese Änderungen mit höheren Kosten verbunden sein werden.

Die Schweiz als grosser Gewinner

Von strikteren Massnahmen im EU-Raum könnte die Schweiz profitieren. «Viele Hedge Funds prüfen zurzeit einen Aufbau ihres Geschäfts oder von Teilen davon in der Schweiz, insbesondere im Genfer Raum», weiss Cataldo Castagna. Grund dafür seien die hohen Steuern in London sowie die Attraktivität der Schweiz mit ihrer hohen Lebensqualität.

Die komplette Studie finden Sie unter diesem Link.

 

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