Die Investmentboutique Simag spürt mit Künstlicher Intelligenz und ETH-Wissenschaftern Finanzblasen auf. Nun prophezeit das von der Credit Suisse unterstützte Startup die nächsten Risiken.

Die Zürcher Investmentboutique Simag verhilft einem Geheimtipp zu mehr Prominenz. Seit 2014 veröffentlicht das ETH-Team rund um Professor Didier Sornette den Finanzblasen-Bericht Financial Crisis Observatory (FCO). Der monatliche Report, der dank dem Einsatz von Grossrechnern beginnenden Preisblasen nachspürt, wird weltweit von mehr als 600 Institutionen in der Finanzbranche genutzt.

Das ETH-Spinoff Simag, das mittels Künstlicher Intelligenz (KI) die Finanzmärkte nach Anlagechancen durchforstet und von der Grossbank Credit Suisse gesponsert wird, bringt den Report nun gemeinsam mit Sornettes Lehrstuhl als «Cockpit» heraus – und gibt wenigstens für den Monat November Entwarnung.

China und Volatilität

Nach der Analyse der historischen Zeitreihen von rund 450 aggregierten Anlagen wie Aktien- oder Bondindizes und gegen 850 Einzelaktien sieht der Report nämlich nur eine geringe Blasenbildung an den Börsen. Einzig für die S&P 500 VIX-Futures, die auch Schweizer Banken schon Kopfzerbrechen bereiteten, erkennen die Rechner eine starke «positive» Blasenaktivität. Dies bedeutet laut dem Report, dass der Markt anfälliger für plötzliche Volatilitäts-Schocks werden könnte.

Der FCO-Bericht macht zudem auch auf Makro-Risiken aufmerksam. Dabei wird vor allem die zentrale Bedeutung Chinas für die Welt hervorgehoben: Chinas Wirtschaftswachstum ist auf ein 30-Jahres-Tief gefallen. Mit der Verlangsamung eines so grossen Marktes geraten exportorientierte Volkswirtschaften wie etwa Deutschland unter Druck. Von Deutschland aus könnte sich die Ansteckung leicht auf viele osteuropäische Länder ausweiten, warnen Simag und der ETH-Forscher.

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