Ein Zürcher Family Office wird grösster Aktionär eines führenden Schweizer Anbieters von Digitalsafes. Was hinter dem Deal steckt.

Um Kundendaten vor dem Zugriff von Hackern und Geheimdiensten zu bewahren, mietet sich die Firma DSwiss zuweilen auch in ehemaligen Weltkriegs-Bunkern der Schweizer Armee ein.

Während dort Sicherheitsschleusen den Zutritt versiegeln, hat man bei DSwiss nun die Arme für einen neuen Aktionär geöffnet: Wie die beiden Partnerfirmen mitteilten, hat das Zürcher Multi Family Office Verium einen «signifikanten Minderheitsanteil» an DSwiss erworben und dabei auch neues Kapital ins Unternehmen eingeschossen. Dieses soll nun für die Expansion ins Ausland genutzt werden.

Wie DSwiss-Chef Tobias Christen gegenüber finews.ch ausführte, sind dabei vor allem Südeuropa und Skandinavien im Fokus. In der Deutschland, Österreich und den Benelux-Ländern hat das Unternehmen schon Fuss gefasst.

Bekannte Köpfe der Private-Equity-Szene

Hinter Verium, die sich auf Beteiligungen im mittelständische Firmen spezialisiert haben, stehen bekannte Köpfe der Schweizer Private-Equity-Szene. Im Verium-Verwaltungsrat sass zeitweilig auch Alexander Krebs, Mitgründer der Beteiligungsfirma Capvis; diese zählt mit Zurmont, der an Schroders verkauften Adveq und der grösseren Partners Group zu den Urgesteinen jener Branche in der Schweiz. Verium-Managing-Partner Marc Erni war unter anderem Investmentbanker bei der UBS und Partner bei Equistone.

Erni tritt nun in den Verwaltungsrat von DSwiss ein; das Management-Team um Chef Christen bleiben «substanziell» am Unternehmen beteiligt, wie es weiter hiess. Verium setzt darauf, dass die Datenspezialistin dank der Verbreitung des Digital Banking und software-as-a-service-Angeboten im In- und Ausland ein grosses Rad drehen wird.

UBS und ZKB als Kunden

«Wir übernehmen bei sämtlichen unserer Beteiligungen eine aktive Rolle, um die Unternehmen strategisch und operativ weiterzuentwickeln», sagt Erni auf Anfrage. «Wir sind mit dem Management normalerweise in laufendem Austausch und unterstützen dieses, so gut wir können.» Schon jetzt sei Verium der grösste Aktionär von DSwiss, hält Erni weiter fest. «Mittelfristig werden wir einen Anteil von mindestens 45 Prozent besitzen.»

Tatsächlich zählt die 2008 gegründete DSwiss schon heute Grössen aus dem Schweizer Finanzwesen zu ihren Kunden: Auf die Digital-Safes der Zürcher setzen Grossbanken wie die UBS und die Zürcher Kantonalbank, aber auch führende Versicherer wie die Mobiliar oder die Basler Versicherung. Die diversen Datensafe-Angebote jener Partner sind teils auch schon als App auf dem Handy erhältlich.

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