In den vergangenen Jahren kannten die Hypozinsen nur eine Richtung: abwärts. Nun, in Zeichen von Corona, hat sich das Blatt gewendet, wie eine neue Umfrage zeigt.

Höhere Zins- und Ausfallrisiken haben die Hypothekarzinsen in den letzten Wochen aus ihrem Rekordtief geholt – alles natürlich eine Folge der Wirtschaftskrise in Zeiten von Corona und deren Folgen am Geldmarkt. Statt knapp unter 1 Prozent für eine zehnjährige Festhypothek mussten Hauseigentümer bis zu 0,2 Prozentpunkte mehr bezahlen – heute liegt der Richtzins bei etwa 1,12 Prozent.

Eine grosse Mehrheit von Mitarbeitenden im Hypothekarbereich von Banken, Versicherungen und Pensionskassen geht für die nächsten sechs Monate für alle Laufzeiten von stabilen bis steigenden Hypozinsen aus, wie der Vergleichsdienst Comparis in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt.

Lange Laufzeiten werden teurer

Bei den langen Laufzeiten (ab neun Jahren) erwarten 40 Prozent der Befragten einen Anstieg um 10 bis über 30 Basispunkte. Weitere 40 Prozent erwarten gleichbleibende Zinsen.

Laut Comparis spielen neben den offensichtlichen Faktoren wie der wirtschaftlichen Entwicklung vor allem auch die Margenerwartungen der Anbieter eine wesentliche Rolle. Diese preisen erhöhte Inflationsrisiken und Ausfallrisiken in die Bruttomarge ein.

Höhere Risiken bedingen höhere Zinsen

«Dauert die globale Rezession länger als erwartet, nimmt die Kaufkraft jedes einzelnen ab. Das wirkt sich einerseits negativ auf den Immobilienmarkt aus, andererseits laufen Hypothekarnehmer Gefahr, Zinsen und Amortisationen nicht in geforderter Höhe und Frist bedienen zu können. Höhere Risiken werden üblicherweise mit höheren Zinsen abgegolten», sagt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp.

Die Umfrage wurde zwischen dem 20. und 28. April durchgeführt. Zwei Drittel der 75 Antworten, welche in die Auswertung einflossen, stammen von Bankmitarbeitern.

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