Das werden die Schweizer Banker gerne hören: Zentralbankpräsident Thomas Jordan verspricht, die Regulierung auch in Zukunft möglichst schlank zu halten und damit dem Bankenplatz möglichst viel Freiraum zur Entfaltung zu geben.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind weltweit als Folge der Coronakrise markant schlechter geworden. Die Schweizer Banken müssen sich in dieser frostigen Atmosphäre bewähren, was sie aber generell gesehen erfolgreich gemeistert haben, wie Thomas Jordan, der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), in einer Rede am Montag sagte.

Mit Blick auf das Risiko, dass bei einer immer länger andauernden Pandemie mehr und mehr Firmen ihre Kredite nicht mehr bedienen könnten, sprach Jordan einer ausreichenden Kapital- und Liquiditätsversorgung der Banken das Wort. Der SNB-Chef, der anlässlich des Lugano Banking Day sprach, unterstrich, dass die Grossbanken in Bezug auf Eigenkapitalaufbau, Reduktion von Risikopositionen und Krisenvorsorge wichtige Arbeiten geleistet hätten. Auch die Widerstandskraft der inlandorientierten Banken sei aber insgesamt gut.

Konzentration auf das Wesentliche

Die Fokussierung der Bankenregulation auf Kapital, Liquidität und Resolution entspreche dem Anspruch, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nur so könne es gelingen, dem Schweizer Finanzmarkt möglichst wenig Vorschriften in Bezug auf ihre Aktivitäten und ihr Geschäftsmodell zu machen, so Jordan.

Neben der schlanken Regulierung erwähnte der SNB-Präsident auch die Bedeutung der monetären Bedingungen und der Solidität des Schweizer Frankens. Jordan bezeichnete den Franken als Pfeiler eines stabilen und attraktiven Finanzplatzes – eine stabile Währung trägt zum Werterhalt von Einlagen und Investitionen bei.

Gleichwohl stellt der starke Franken auch für die Banken ein Problem dar, weil gerade in der Vermögensverwaltung viele Erträge in Fremdwährungen anfallen und die Kosten in Franken. Auch der Negativzins sei als Herausforderung zu betrachten – auch wenn hier die Schweiz sich mit einem weltweiten Phänomen konfrontiert sähe und sich diesem nicht entziehen könne.

Gegen striktere Vorgaben

Die Zentralbank ist in jüngster Zeit unter erhöhten Druck geraten, ihre Investitionen besser in Einklang mit normativen Vorgaben bezüglich Vereinbarkeit mit Klimazielen und Menschenrechten zu bringen. Der jüngste Vorstoss betrifft Investitionen in Firmen, welche auch Produkte für die militärische Infrastruktur herstellen. Solche Firmen sollen, so besagt eine Initiative, vom Portfolio ausgeschlossen werden. Dagegen wehrt sich die SNB.

Jordan nahm in seiner Rede zwar nicht direkt Bezug auf diese Vorstösse, erwähnte aber, dass die Finanzindustrie auf stabile politische Verhältnisse angewiesen sei und dass es gelte, darauf zu achten, keine administrativen Hürden zu schaffen, die weder zur Stabilität beitrügen, noch einen grossen Nutzen brächten, aber die Aktivitäten der Finanzdienstleister unnötig einschränkten.

Liberalisierung des Austausches von Dienstleistungen

Jordan wandte sich im weiteren der Frage der offenen Märkte zu. Seit der Finanzkrise habe sich der Marktzugang in einigen Ländern verschlechtert, was vor allem für die Vermögensverwalter ein Problem sei.

Während sich die Liberalisierung des Welthandels bisher auf Waren konzentrierte, könnte eine Liberalisierung des Handels von Dienstleistungen für Finanzdienstleister neues Wachstumspotenzial bieten.

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