Auch die Crypto Finance Conference in St. Moritz muss sich der Corona-Pandemie beugen: Der exklusive Investoren-Anlass findet virtuell statt. Die Veranstalter zeigen im Gespräch mit finews.ch dennoch Vorfreude.

Die Crypto Finance Conference, CfC St. Moritz, muss sich 2021 mit dem virtuellen Format begnügen. Anstatt wie in den drei voran gegangenen Jahren, als der Anlass im noblen Suvretta House oberhalb von St. Moritz an drei Tagen abgehalten worden war, findet er nun am kommenden 20. Januar als Webcast statt.

Die Liste der Referenten ist dennoch ergiebig: Thomas Moser, Kader der Schweizerischen Nationalbank (SNB), nimmt an einem Panel zu Zentralbanken-Coins teil. Michael Sonnenshein, Managing Partner des rasant wachsenden Crypto Asset Managers Grayscale, spricht über die Investmentlandschaft der digitalen Assets. Und Sygnum-CEO Mathias Imbach diskutiert mit SDX-Chef Tim Grant und dem Krypto-Investor David Johnston über die Tokensierung.

Teilnahme nur durch Einladung 

Zu den Teilnehmern, in den vergangenen Jahren flog regelmässig eine Anzahl prominenter Milliardäre mit dem Privatjet ins Engadin, ist die CfC St. Moritz gewohnt schweigsam. Aber CEO Nicolo Stöhr zeigt sich im Gespräch mit finews.ch zuversichtlich. «Wir mussten aus bekannten Gründen aufs virtuelle Format umschwenken und haben darum auch den Bewerbungsprozess für Teilnehmer etwas erleichtert. Dennoch bleiben wir dem Konzept treu: Die Teilnahme ist weiterhin exklusiv und erfolgt durch Einladung – das anhaltende und hochkarätige Interesse bestätigt uns darin.»

Das Marktumfeld ist für diesjährige Konferenz ideal: Der Preis für Bitcoin bewegt sich seit Wochen auf Rekordterrain. Wie beim ersten Event Anfang 2018 herrscht in der Branche Aufbruchstimmung.

Paradigmenwechsel

Waren es in der letzten Boomphase von 2017 und 2018 noch in erster Linie die Initial Coin Offerings (ICO) gewesen, welche private Investoren euphorisiert hatten, hat sich das Interesse in der Zwischenzeit stark auf die Seite der institutionellen Investoren verlagert. «Was wir gerade erleben, ist ein Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung von Krypowährungen wie Bitcoin und digitalen Assets», sagt CfC-Mitgründer Marc P. Bernegger. «Immer mehr qualifizierte und regulierte Investoren treten in den Markt ein, was einerseits eine massive zusätzliche Nachfrage schafft und anderseits der Schaffung von effizienteren und professionelleren Marktstrukturen sehr förderlich ist.»

Zwar ist die Konferenz ein auf eine internationale Investorenschaft ausgerichteter Anlass. Doch mit der Schweiz als Austragungsort können die Veranstalter auch aus einem bereits weit entwickelten Markt mit innovativen lokalen Finanzdienstleistern und Krypto-Banken schöpfen.

Die Brücken werden gebaut

Obwohl in den Jahren 2018 und 2019 ein eigentlicher «Krypto Winter» mit tiefen und volatilen Bewertungen herrschte, nutzten die neuen und etablierten Player – unterstützt von einer fortschrittlichen Schweizer Regulierung – die Zeit, um die viel besungene Brücke zwischen Krypto- traditioneller Finanz zu bauen. «Gerade in der Schweiz tut sich noch weitgehend unter dem Radar enorm viel, was den Aufbau des Krypto-Finanzmarktes und auch die Akzeptanz und Adaption von Kryptowährungen bei institutionellen Investoren betrifft», beobachtet Bernegger, der unter anderem auch Verwaltungsrat von Crypto Finance ist, einem Zürcher Krypto-Finanzdienstleister.

«Ich wäre nicht überrascht, wenn einige dieser Investoren im Verlaufe dieses Jahres mit entsprechenden Ankündigungen an die Öffentlichkeit gingen.»

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