Querdenken beeinflusst die Entwicklung von modernen Organisationen. Darum soll es gefördert werden, schreibt Avaloq-CEO Francisco Fernandez.

Francisco_Fernandez

In die Quere kommen, sich quer stellen, quer schlagen – das Wörtchen «quer» ist im Alltag oft negativ besetzt. Lange Zeit galt jemand, der aus der Reihe tanzt, aus der Art schlägt und aus dem Strom der Masse herausspringt als nicht kompatibel. Besonders in Organisationen sind Querdenker jedoch keine Querschläger.

Sie erfinden fortlaufend die Wirklichkeit neu und tragen massgebend zum Vorwärtskommen der Organisation bei, indem sie sich gegen den oft trägen Mainstream stellen und die vorherrschende Ordnung – auch unbequem – in Frage stellen. Lange Zeit glaubte die Menschheit, die Erde sei eine flache Scheibe. Bis der Querdenker Kopernikus kam und das gesamte etablierte Weltbild auf den Kopf stellte.

Mut und Risikobereitschaft

Nicht immer muss ein Querdenker gleich auf dem Scheiterhaufen landen wie Giordano Bruno, der ebenfalls querdenkende Nachfolger Kopernikus? Doch Querdenken – das Schwimmen gegen den Strom – erfordert noch immer Mut und Risikobereitschaft.

Quergedanken dann auch noch in die Tat umzusetzen braucht noch mehr Mut. Dazu Durchhaltewillen, Leidensfähigkeit, Überzeugung in die Kraft der eigenen Gedanken, das Talent, andere für seine Vision zu gewinnen - kurz Enterpreneurship.

Die Vorteile des Querdenkens

Eigentlich muss jeder gute Unternehmer, Marketeer und Produktmanager ein Querdenker sein. Er muss ja die Positionierung und die USPs finden. Alleinstellungsmerkmale kriegt man nicht dadurch, dass man im Mainstream mitschwimmt, sondern eben etwas anders, also «quer» macht.

Wer quer denkt ist allein, muss sich gegen Widerstand durchsetzen, hat dafür aber mindestens eine Zeitlang die Chance auf ein «Quasi-Monopol». Wer Mainstream denkt, steht im Wettbewerb mit der Masse und ist einem unerbittlichen Preiskampf ausgesetzt, dabei gibt es in der Regel nur Verlierer.

Graue, langweilige Kisten

Beispiel Apple: Smartphone-Hersteller bauten immer mehr Funktionalitäten in ihre Geräte ein. Nur ein Querdenker konnte erkennen, dass dadurch Simplizität einen neuen Wert erhält. PCs waren graue, langweilige Kisten. Nur der Querdenker kommt auf die Idee, PCs zu stylen.

Nicht nur Form und Funktion sind Ansatzpunkte: Ein Querdenker handelt antizyklisch, also quer bezüglich Timing und antizipiert die künftigen Entwicklungen seiner Branche. Er geht damit aber natürlich auch Risiken ein. Querdenker müssen sich deshalb selbst immer wieder hinterfragen und überprüfen, ob ihr eigenes Bild nicht mit der Wirklichkeit kollidiert. Sie benötigen ein Korrektiv.

Eine Umgebung, in der freies Denken in das alltägliche Handeln aller Mitarbeitenden und des Unternehmens einfliessen kann. Anders gesagt muss das starre, lineare Denken mit dynamischem, lateralem Denken ergänzt werden. Beides kommt ohne einander nicht aus.

So fördert Avaloq das freie Denken

Avaloq unterstützt die Mitarbeitenden, Partner und Kunden durch eine Vielzahl von Massnahmen beim Aufbrechen von Denkmustern. So ist die Internationalisierungsstrategie mit zentralen Hubs in wichtigen Finanzmärkten eine Inspirationsquelle für sich. Wir motivieren unsere Fachkräfte, Einblicke in andere Bereiche des Unternehmens zu gewinnen und begrüssen es, wenn unsere Mitarbeitenden an einem internationalen Projekt zum Beispiel in Singapur oder in London kooperieren – und somit ihren Horizont erweitern.

Wir fordern unsere Fachkräfte auch dazu auf, nach unorthodoxen Lösungen zu suchen. Interne Tools wie zum Beispiel der «TechTalk», wo sich die gesamte Belegschaft über alle Hierarchiestufen hinweg über Innovationen in der Branche austauschen kann, regen Denkprozesse an.

Offene Türen

Ebenfalls wichtig ist ein fest verankerter Teamgedanke mit schnellen Entscheidungswegen. Die «Open-Door-Philosophie» fördert die Kommunikation: Jeder kann mit jedem sprechen und seine Ideen einbringen, beziehungsweise verwirklichen. Fehler zu machen ist erlaubt:

Denn wie die Innovationsgeschichte zeigt, sind sie oft Ausgangspunkt neuer Denkpfade. Das Wichtigste aus unserer Sicht: Zeit investieren in die Mitarbeitenden, insbesondere in die Kader, ihnen die Strategie nahebringen, aber sie dann zum Hinterfragen des Bestehenden anregen ? und damit zum Querdenken befähigen.

Querdenken beginnt im HR

Unsere Community-Gefässe erlauben den Gedankenaustausch über alle Grenzen hinweg. Es versteht sich von selbst, dass Querdenken bereits im HR beginnt. Wir spüren an Hochschulen Menschen mit innovativen Gedanken auf, prüfen Dossiers kritisch bezüglich ihres Querdenker-Potenzials. Nur so kommen wir als innovative Firma uns nicht selbst in die Quere. Nur so erfinden wir die Wirklichkeiten der Zukunft schon heute. Und positionieren uns im Markt als eines der innovativsten Unternehmen.

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