Mit Konrad Hummler in schlüpfrigen Gefilden? Oder ist das die Art von Realsatire, die der frühere Privatbankier nun als Präsident des neuen «Nebelspalters» propagieren will?

Der frühere Wegelin-Privatbankier Konrad Hummler ist ein unermüdlicher Zeitgenosse, der sich mit seinem Esprit und Wissen fortlaufend neu erfindet und sich auch an ständig neuen Orten einbringt.

Selbst nach dem dramatischen Niedergang der Ostschweizer Privatbank Wegelin gelang ihm das Comeback in der Finanzbranche, wo er seit 2018 als Präsident des Verwaltungsrats der Private Client Bank amtet.

Pointierte Texte

Darüber hinaus ist Hummler weiterhin als Publizist und Kommentator mit pointierten Texten in der Schweizer Medienwelt präsent. Für jüngste Schlagzeilen sorgte er auch mit seinem Einstieg beim Relaunch der Schweizer Satire-Zeitschrift «Nebelspalter», die der Journalist Markus Somm als rechtsbürgerliches Blatt respektive Medienportal – seit heute offiziell – positionieren will.

Hummler amtet dabei als Präsident der Klarsicht AG, also jener Firma, die den neuen «Nebelspalter» herausbringt. Und auch als Autor, der «in regelmässigen Abständen in die Tasten greift». Soweit, so gut.

Immer eine Sünde wert

Dass Hummler dabei auch gerne die Werbetrommel rührt, ist verständlich – etwa, indem er allen Freunden und Bekannten, und das dürften nicht wenige sein, am (heutigen) Donnerstag ein Mail schickte, in dem er seinen eigenen redaktionellen Beitrag im neuen «Nebelspalter» anpries. 

Titel: «Mit Koblauch zu mehr Substanz», ein Text, in dem sich Hummler mit der FDP Schweiz und ihrem ökologischen Sinneswandel im Jahr 2019 auseinander setzt. Der im Email angegebene Link führt allerdings zu einer Webseite (www.xxx.ch) mit einem etwas anders gearteten Sinneswandel, der gemäss Eigenwerbung «immer eine Sünde wert ist».

Realsatire in Formvollendung

Dass sich Hummler im Mail für eine «kritische Lektüre und Kommentierung» bedankt, kann nicht anders, denn als Realsatire in Formvollendung interpretiert werden.

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Eine halbe Stunde nach dem ersten Mail meldete sich Hummler am Donnerstagmorgen erneut bei seinen Freunden und Bekannten und erklärte: «Es ist schwierig, darüber keine Satire zu schreiben. Aber bei dem von uns gesandten E-Mail mit dem Link zu meinem Artikel hat sich die Verbindung zu einer Internetseite eingeschlichen, von der wir lieber nichts wissen wollen.» Entsprechend fand sich nun der korrekte Link (Artikel bezahlpflichtig).

Eine durchschlagendere Werbung kann sich Hummler für seinen Auftakt mit dem «Nebelspalter» wohl nicht wünschen. Zum Start schliesst sich auch die finews.ch-Redaktion dem Kreis der Gratulanten an und wünscht viel Erfolg!

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