Die Chefin des Family Office von Börsen-Guru George Soros geniesst die neuen Freiheiten, die sie so als UBS-Kader nicht hatte. Aber auch sie sieht für die Weltwirtschaft dunkle Wolken aufziehen.

Als Dawn Fitzpatrick 2017 von der UBS zu Soros Fund Management wechselte, sorgte dies für einiges Aufsehen. Bei der grössten Schweizer Bank war Fitzpatrick erst kurz zuvor zur Chefin des Bereichs Hedgefonds, Equity und Multi-Asset Strategien aufgestiegen. Trotzdem folgte die New Yorkerin dem Ruf von George Soros, der als Hedgefonds-Pionier ein Milliardenvermögen angehäuft hat.

Mittlerweile ist Fitzpatrick verantwortlich für die gut 28 Milliarden Dollar im Family Office von Soros und gewährte der Agentur «Bloomberg» Einblicke in ihren Investmentalltag.

Sogar aufgeschlossen gegenüber Krypto

Die grössten Vorteile für die Arbeit als Investorin bei ihrem jetzigen Arbeitgebers sieht die Ex-UBS-Bankerin in der Flexibilität und Unabhängigkeit. Als Chefin über das Fondsvermögen kann sie schnell und mit grösseren Einsätzen agieren als fast alle anderen Investoren, weil diese viel komplexere Prozesse einhalten müssten, wie sie sagt.

Fitzpatrick hingegen kann auf der ganzen Welt in fast allen Anlageklassen investieren und auch dort Geld platzieren, wo sich sonst kaum jemand hinwagt. Auch bei der UBS musste sie mehr Rücksicht auf Zwänge nehmen, da diese als börsenkotierte Bank einem stärkeren regulatorischen Korsett unterworfen ist.

Auch gegenüber den Kryptos ist Fitzpatrick offenkundig aufgeschlossen. Gemäss dem Bericht bevorzugt sie Ethereum gegenüber dem Bitcoin.

Dunkle Wolken am Horizont

Diverse Wall-Street-Grössen haben sich dieser Tage pessimistisch zu den wirtschaftlichen Aussichten geäussert. So sprach Jamie Dimon, CEO von J.P. Morgan, von einem «Hurrikan», der sich auf die Märkte zubewege. Auch Fitzpatrick sieht die Gefahren und erwartet eine baldige Rezession. Wenn man die Märkte analysiere, dann sei die Rezession schon ziemlich bald eingepreist, sagt sie.

Auf die Frage ob die Zentralbanken zu spät auf die mittlerweile galoppierende Inflation reagiert hätten, meint Fitzpatrick, dass dies wohl so sei. Aber gleichzeitig äussert sie ihr Verständnis für das Handeln, weil diese die Bevölkerung unterstützt hätten, welche eben erst aus der Pandemie gekommen seien. Nun aber würde die US-Notenbank Fed zumindest sehr schnell handeln.

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