Die globalen Privatvermögen sind 2021 stark gewachsen. Für dieses Jahr zeichnet sich indes eine Trendumkehr beim Vermögenszuwachs ab. Dennoch wird die Anzahl Millionäre laut CS künftig kräftig zunehmen.

Das globale Vermögen der privaten Haushalte ist 2021 kräftig gestiegen. Die hohe Inflation, steigende Zinssätze, die Finanzmarkturbulenzen und der Krieg in der Ukraine könnten dieses Jahr aber zu Rückschlägen beim Vermögenszuwachs führen. Obschon die Prognoseunsicherheit angesichts der vorherrschenden Unwägbarkeiten derzeit grösser ist als üblich, bleibt die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) in ihrem Ausblick zuversichtlich.

Die CS prognostiziert, dass das globale Privatvermögen bis 2026 um 36 Prozent beziehungsweise um 169 Billionen Dollar steigen wird. Dabei wird das Vermögen pro Erwachsenen weltweit um 28 Prozent zunehmen. «Bis 2024 wird das globale Vermögen pro Erwachsenen die Schwelle von 100’000 Dollar überschreiten», führte Nannette Hechler-Fayd’herbe, Chief Investment Officer für die EMEA-Region und Global Head Economics & Research der Credit Suisse, anlässlich des am Dienstag vorgestellten «Global Wealth Report 2022» aus.

«Ein aussergewöhnliches Jahr»

Per Ende 2021 betrug das globale Vermögen privater Haushalte 463,6 Billionen Dollar. Das entspricht einem Anstieg von 41,5 Billionen Dollar oder 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Pro Erwachsenen kletterte das Vermögen um 8,4 Prozent auf 87’489 Dollar.

Zu konstanten Wechselkursen zog das Gesamtvermögen gar um 12,7 Prozent und das Vermögen pro Erwachsenen um 11,3 Prozent an. «2021 muss als ein aussergewöhnliches Jahr betrachtet werden, das sich in naher Zukunft wohl nicht wiederholen wird», konstatierte Anthony Shorrocks, Ökonom und Verfasser des Berichts.

Die Schweiz mal top, mal nicht

Mit einem durchschnittlichen Vermögen von 696'600 Dollar pro Erwachsenen führte die Schweiz 2021 die Wohlstands-Rangliste an, gefolgt von den Vereinigten Staaten, Hongkong, Australien und Neuseeland. Ein anderes Bild offenbart sich indes, wenn der Median als Massstab herangezogen wird. Die Schweiz fällt dann mit 168’000 Dollar pro Erwachsenen auf Rang sechs zurück. An der Spitze liegt in dieser Betrachtung Australien vor Belgien und Neuseeland.

Immer mehr Reiche

CS-Expertin Hechler-Fayd’herbe stellte weiter in Aussicht, dass «die Anzahl Millionäre in den nächsten fünf Jahren 87 Millionen Menschen übersteigen» wird. Zum Vergleich: 2021 besassen 62,5 Millionen Menschen ein Vermögen von mindestens 1 Million Dollar.

Bei den Ultrareichen mit Vermögen über 50 Millionen Dollar (UNHWI) erwartet die CS eine Zunahme auf 385’000 Personen, verglichen mit 264'200 Personen zum Jahresende 2021. Mehr als die Hälfte aller UHNWI sind derzeit in Nordamerika ansässig, während in den Ländern des asiatisch-pazifischen Raums (einschliesslich China und Indien) mehr als 67'000 Superreiche leben.

USA weiterhin führend, aber China holt auf

An der Spitze der Rangliste der Länder mit den meisten Millionären stehen weiterhin die Vereinigten Staaten, mit klarem Vorsprung auf das zweitplatzierte China. Allein 2021 wuchs die Anzahl Neumillionäre in den USA um rund 2,5 Millionen Menschen. Das entspricht fast der Hälfte der weltweiten Zunahme von 5,2 Millionen Personen gegenüber 2020. Die Schweiz wiederum zählte zum Jahreswechsel 113'000 mehr Millionäre (insgesamt rund 1,15 Millionen).

Aber die Vormachtstellung der USA wird laut den CS-Spezialisten erodieren. Angesichts des begrenzten BIP-Wachstums und der Möglichkeit, dass die Vermögenspreise nach ihrem Höchststand Ende 2021 wieder sinken, rechnet die CS in den nächsten fünf Jahren mit einem Anstieg der Anzahl US-Millionäre um «nur» 13 Prozent. In den Schwellenländern wird gemäss den CS-Prognosen die Anzahl Millionäre schneller wachsen, wobei sich die Zahl der Millionäre in China bis 2026 auf rund 12,2 Millionen Personen fast verdoppeln wird.

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