Ein hoher Manager bei Deloitte in Grossbritannien wurde in den Ruhestand versetzt. Der wahre Grund soll jedoch eine sexistische und rassistische Tirade an einem Pferderennen gewesen sein.

Wenn der Berater ausfällig wird, wirft das kein gutes Licht auf die Firma. Wird nicht angemessen darauf reagiert, ist der Schaden noch grösser. Diese leidvolle Erfahrung musste gerade das Beratungsunternehmen Deloitte machen.

Deloitte Grossbritannien teilte den Mitarbeitern in dieser Woche mit, dass ein hoher Manager und Partner, der bei der Big-Four-Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft den Bereich Vergütung von Führungskräften leitet, nach 14 Jahren in den Ruhestand treten wird. Er ist einer von 25 stellvertretenden Vorsitzenden des Unternehmens.

Minderheiten beleidigt

Der wahre Grund soll jedoch ein Vorfall an einem gesellschaftlichen Anlass am Pferderennen Royal Ascot im Juni gewesen sein, wie die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf Kreise berichtet. Laut den Augenzeugen soll der Mitarbeiter dort in stark alkoholisiertem Zustand in eine rund 30 minütige Schimpftriade verfallen sein, in der er eine Reihe von sexistischen, rassistischen und schikanösen Bemerkungen machte.

Dabei habe er auch eine beleidigende Bemerkung über einen Mitarbeiter gemacht, der einer ethnischen Minderheit angehört. Er habe bei seiner Pöbelei «jede kollektive Gruppe [von Minderheiten] beleidigt».

Der Manager habe seine Kollegen am folgenden Tag angerufen, um sich zu entschuldigen, und den Vorfall bei Deloitte gemeldet. Das Unternehmen habe daraufhin eine interne Untersuchung durchgeführt.

Als Pensionierung deklariert

Laut der Zeitung hätten sich einige Deloitte-Mitarbeitende enttäuscht darüber gezeigt, dass das Ausscheiden nun als Pensionierung deklariert würde. «Es als Ruhestand zu bezeichnen, ist nicht angemessen», wird einer der Augenzeugen zitiert. Grosse Unternehmen würden viel Aufwand betreiben, um die Mitarbeiter zu angemessenem Benehmen anzuhalten und einen Null-Toleranz-Ansatz propagieren. «Dies fühlt sich nicht nach Null-Toleranz an.»

Der nun ausscheidene Partner sei 2008 von der Beratungsfirma Mercer zu Deloitte gekommen, wo er Leiter der Abteilung für Führungskräfte-Vergütung war. Er lehnte der Zeitung gegenüber eine Stellungnahme ab.

Vom Unternehmen hiess es, es handle sich um eine Pensionierung und man habe dazu keinen Kommentar.

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