Anleger, die Kryptowährungen kaufen oder handeln, wickeln die Transaktion oft über Stablecoins ab. Regulatoren haben den renommierten Emittenten Paxos nun angewiesen, die Ausgabe einer der marktführenden Stablecoins einzustellen.

Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) will das bekannte Krypto-Unternehmen Paxos Trust offenbar verklagen. Wie das «Wall Street Journal» am Sonntagabend unter Berufung auf informierte Kreise berichtete (kostenpflichtiger Artikel), will die SEC wegen Verletzung von Anlegerschutzgesetzen gegen den in New York ansässigen Stablecoin-Emittenten vorgehen. Paxos emittiert unter anderem die Stablecoins Pax Dollar (USDP) und Binance USD (BUSD).

Paxos stellt Ausgabe von BUSD ein

Laut dem WSJ-Bericht hat die SEC Paxos ein Schreiben geschickt, das als «Wells Notice» bekannt ist. Damit informiert die Behörde Unternehmen und Einzelpersonen über eine mögliche Vollstreckungsmassnahme. Die SEC behauptet, dass es sich bei BUSD um ein unregistriertes Wertpapier handelt.

BUSD ist ein von Binance gebrandeter Stablecoin, der im Verhältnis 1:1 an den Dollar gekoppelt ist. Die Kryptobörsen Binance und Paxos haben ihn 2019 im Rahmen einer Partnerschaft auf den Markt gebracht. Der Token ist auf zahlreichen Kryptobörsen gelistet, darunter auch auf der Paxos-eigenen Digitalbörse itBit.

Unabhängig von einer möglichen SEC-Klage hat inzwischen das New York Department of Financial Services (NYDFS) das Blockchain-Unternehmen angewiesen, die Ausgabe von BUSD zu stoppen. Mit Wirkung vom 21. Februar wird Paxos nun die Ausgabe neuer BUSD-Token einstellen, wie einer Medienmitteilung von Montag zu entnehmen ist.

Paxos Trust werde weiterhin die BUSD Dollar-Reserven verwalten, heisst es weiter. Alle von Paxos Trust ausgegebenen BUSD-Token sind und bleiben laut Mitteilung 1:1 durch Dollar-Reserven gedeckt. Die BUSD-Reserven seien vollständig abgesichert. Der Token werde weiterhin vollständig von Paxos unterstützt und könne bis mindestens Februar 2024 an die angeschlossenen Kunden zurückgegeben werden.

Lukratives Geschäft

Emittenten von Stablecoins betreiben ein lukratives Geschäft, indem sie die Einlagen der Nutzer in Bargeld und bargeldähnliche Vermögenswerte wie kurzfristige US-Staatsanleihen investieren.

Mit einer Marktkapitalisierung von etwas mehr als 16,1 Milliarden Dollar ist BUSD nach Tether (USDT) und USD Coin (USDC) der drittgrösste Stablecoin. Laut dem Kryptoportal Coingecko wurden in den letzten 24 Stunden rund 11,5 Milliarden Dollar mit BUSD umgesetzt, was bei den Stablecoins nur von Tether übertroffen wird. Paxos ist auch der Emittent von Paxos Gold (PAXG), dem nach Marktkapitalisierung führenden Gold-Token, der an den Unzenpreis gekoppelt ist.

Weder die SEC noch Paxos haben bisher den WSJ-Artikel kommentiert. Die weltweit grösste Kryptobörse Binance erklärte, dass sie nur ihre Marke an Paxos lizenziert habe und dass BUSD vollständig im Besitz von Paxos sei und von der NYDFS reguliert werde. Man werde die Situation weiter beobachten, hiess es.

Schlag gegen Kraken

Wells-Mitteilungen sind kein definitiver Hinweis darauf, dass die SEC sogenannte Durchsetzungsmassnahmen ergreifen wird. Um einen Vergleich oder eine Klage zu genehmigen, müssen die fünf Kommissare der Behörde abstimmen.

Eine Einstufung als Wertpapier bedeutet in der Regel die Veröffentlichung detaillierter Finanz- und Risikodaten, anhand derer die Anleger die Vor- und Nachteile einer Anlage abwägen können. Für viele, vor allem kleinere Krypto-Unternehmen, die Token herausgeben, wäre der damit verbundene Administrationsaufwand eine wohl zu hohe Hürde.

Nach dem Debakel um die inzwischen insolvente Kryptobörse FTX war absehbar, dass die US-Regulierer in diesem Jahr härter gegen grosse Kryptowährungsunternehmen vorgehen würden. Erst letzte Woche erklärte sich die Kryptobörse Kraken im Rahmen eines Vergleichs bereit, ihre Krypto-Staking-Aktivitäten in den USA einzustellen und eine Strafe von 30 Millionen Dollar an die SEC zu zahlen.

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