In den ersten drei Monaten des Jahres hat die Schweizerische Nationalbank von der Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten profitiert. Ob es im Gesamtjahr wieder für eine Ausschüttung an Bund und Kantone reichen wird, bleibt fraglich.

Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) im vergangenen Jahr einen Verlust von mehr als 130 Milliarden Franken eingefahren hatte, sind die Hoffnungen gross, dass es in diesem Jahr besser laufen wird.

Jetzt hat die SNB für das erste Quartal 2023 in ihrem Zwischenbericht einen Gewinn von 26,9 Milliarden Franken gemeldet. Ein Grossteil davon entfiel auf die von ihr gehaltenen Fremdwährungspositionen, bei denen ein Plus von 24,2 Milliarden Franken verbucht wurde.

Die SNB hat ihre Fremdwährungspositionen verringert. Der Wert der Devisenanlagen belief sich per Ende März auf rund 761 Milliarden Franken, rund 39 Milliarden weniger als Ende 2022. Der Goldbestand blieb unverändert und der Bewertungsgewinn belief sich hier auf 4,3 Milliarden Franken. 

Zinsanhebung kostet auch die SNB

Bei den Frankenpositionen resultierte hingegen ein Verlust von 1,6 Milliarden Franken.

Hier wird die Verzinsung der Girokontoguthaben als Hauptgrund für das Minus genannt. Die Belastung aus den Zinszahlungen auf Sichtguthaben hat im Vergleich zum Vorquartal zugenommen, da die SNB im Dezember den Leitzins um einen weiteren halben Prozentpunkt angehoben hat.

Starke Schwankungen

Das Ergebnis sei überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig, betonte die Nationalbank einmal mehr. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse auf das Jahresergebnis entsprechend nur bedingt möglich.

Der SNB-Verlust im Vorjahr hatte sich auf 132,5 Milliarden Franken belaufen. Für 2023 muss die SNB nach Einschätzung der UBS zuerst einen Bilanzverlust von rund 40 Milliarden Franken tilgen. Zudem werden per Ende Jahr die Rückstellung für Währungsreserven festgelegt, die im vergangenen Jahr rund 10 Milliarden Franken betrugen.

Ausschüttung «wenig wahrscheinlich»

In einer Studie aus der vergangenen Woche gingen die Volkswirte der UBS davon aus, dass die SNB im Gesamtjahr ein Gewinnpotenzial von 10 bis 15 Milliarden Franken hat. Ein hoher Gewinn im ersten Quartal dürfte ein Ausrutscher sein, so ihre Einschätzung. Für eine Minimal-Ausschüttung an Bund und Kantone müsste die SNB demnach einen Gewinn von 45 bis 50 Milliarden Franken erzielen, für eine Maximalausschüttung von 85 bis 90 Milliarden Franken. Eine Ausschüttung sei damit «wenig wahrscheinlich».

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