Das sprichwörtlich halbvolle oder halbleere Glas trennt die Optimisten von den Pessimisten. Nun hat eine Umfrage nach einer Antwort darauf gesucht, inwieweit die Lebenseinstellung darüber entscheidet, wie erfolgreich Menschen in finanziellen Belangen sind.

Wirkt sich eine positive Lebenseinstellung auf die Finanzen aus? Das war die Grundfrage einer Umfrage, die in Deutschland im Auftrag eines Unternehmens durchgeführt wurde, das kostenpflichtige Steuerberatung per App anbietet.

Befragt wurden dabei 2'000 Personen ab 18 Jahren, die mindestens schon einmal eine Steuererklärung abgegeben haben. Die Ergebnisse scheinen klar. So waren die Optimisten unter den Teilnehmenden deutlich in der Überzahl. 46 Prozent der Befragten gaben demnach an, dass sie dem Leben gegenüber positiv eingestellt sind.

Mehr Sorgen

Als neutral eingestellt bezeichneten sich 44 Prozent und nur 10 Prozent sahen sich als Pessimistin beziehungsweise Pessimist, wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» schreibt. Unter den Menschen mir negativer Einstellung finden sich mit 60 Prozent deutlich mehr Frauen als Männer.

Zudem würden sich die Pessimisten deutlich mehr Sorgen über Themen mit Finanzbezug machen, wären zugleich aber weniger aktiv. Als Probleme wurden dabei Themen wie Altersarmut, finanzielle Abhängigkeit oder Wohnungsverlust oft genannt. Zudem würden sich diese Menschen stärker Sorgen um soziale Ungerechtigkeit machen.

Finanzielle Gesundheit

Laut dem Auftraggeber der Studie könnten die Pessimisten einiges von den Optimisten lernen. Letztere seien aktiver, wenn es um Geldanlage oder private Vorsorge gehe, und sie würden öfter sparen. Mehr Wissen und Kontrolle über die eigenen Finanzangelegenheiten stärke das Vertrauen in die Zukunft und könne Ängste nehmen. «Finanzielle Gesundheit» sei wesentlich für das Wohlbefinden.

Die Befragung wurde vom Marktforschungsunternehmen Qualtrics im Auftrag der europäischen Steuerplattform Taxfix durchgeführt. Diese lebt sozusagen davon, dass mehr Menschen ihre Finanzangelegenheiten aktiv in die Hand nehmen.

Kausalität oder Korrelation?

Zudem stellt sich die Frage, ob die Ergebnisse eher nach Kausalitäts- oder Korrelations-Gesichtspunkten bewertet werden müssten. Sind Pessimisten finanziell weniger erfolgreich wegen ihrer Einstellung, oder prägen ihre Lebensumstände ihre Haltung? Das ist ein klassisches Henne-und-Ei-Problem.

Haben einkommensschwache und ältere Menschen mehr Angst vor Altersarmut, weil sie Pessimisten sind, oder weil sie einfach nicht über die Mittel verfügen privat vorzusorgen. Vieleicht sind solche Menschen ja eher Realisten, die ihre eigene Situation klar bewerten können.

Die Frauen-Finanzfrage

Selbst die Ergebnisse nach Geschlechtern liessen sich unter diesem Gesichtspunkt zumindest teilweise erklären. Die Durchschnittseinkommen von Frauen sind statistisch gesehen klar tiefer, ebenso wie ihre Pensionen.

So belief sich der Gender Pay Gap in Deutschland 2022 auf 18 Prozent. Das Durchschnittsgehalt für Frauen lag bei monatlich 3‘609 Euro brutto verglichen mit 4‘385 Euro für Männer.

In der Schweiz lagen diese Werte laut BFS 2020 für Frauen bei 6‘817 Franken im Vergleich zu rund 8‘317 Franken bei den Männern, was einem Lohnunterschied von 18 Prozent entspricht.

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