Die Schweizer Privatvermögen sind im vergangenen Jahr gesunken. Gemessen am Pro-Kopf-Vermögen liegt die Schweiz aber immer noch an der Spitze, wie der Global Wealth Report von Credit Suisse und UBS zeigt.

Erstmals seit der Finanzkrise ist das weltweite Vermögen der privaten Haushalte geschrumpft: Im vergangenen Jahr sank es um 11,3 Billionen Dollar oder 2,4 Prozent auf 454,4 Billionen Dollar, wie aus dem «Global Wealth Report» der Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) hervorgeht. Die vierzehnte Ausgabe der Studie – eine Analyse mit Tradition bei der CS – wurde am Dienstag erstmals gemeinsam von den beiden Instituten veröffentlicht.

Weniger Millionäre

Vor allem die Finanzvermögen wie Aktien trugen 2022 zum Vermögensrückgang bei, während sich Nicht-Finanzvermögen, insbesondere Immobilien, trotz des raschen Zinsanstiegs als widerstandsfähiger erwiesen. Auf regionaler Ebene konzentrierte sich der Rückgang des Gesamtvermögens auf wohlhabende Regionen wie Nordamerika und Europa.

Bei den einzelnen Ländern führten die Vereinigten Staaten die Liste der Marktverluste an, gefolgt von Japan, China und Kanada. Die Zahl der Millionäre ging derweil weltweit um 3,5 Millionen auf 59,4 Millionen zurück.

Das Vermögen pro Erwachsenem ist laut Studie ebenfalls gesunken. Es fiel um 3’198 Dollar oder 3,6 Prozent auf 84’718 Dollar pro Erwachsenem. Wie Anthony Shorrocks, Ökonom und Autor des Berichts, und Nannette Hechler-Fayd’herbe, Research-Leiterin sowie Investmentchefin für die Region Europa, Afrika und Nahost (Emea), erklärten, ist ein Grossteil dieses Rückgangs auf die Aufwertung des Dollars gegenüber vielen anderen Währungen zurückzuführen.

Schweiz hält Spitzenposition

Auch die Schweiz musste im verangenen Jahr ein Rückschlag hinnehmen. Gemessen am Pro-Kopf-Vermögen führt sie aber weiterhin die Liste an, gefolgt von den USA und Hongkong. Im Durchschnitt verfügen Herr und Frau Schweizer über ein Vermögen von 685'230 Dollar. Das sind 13'450 Dollar weniger als in der Vorjahresperiode. Ein anderes Bild zeigt der Medianwert: Mit 167'350 Dollar liegt die Schweiz an sechster Stelle. Belgien führt hier vor Australien und Hongkong.

Erfreulicher ist der Ausblick. Die Studienautoren rechnen erneut mit deutlichen Zuwächsen. Das Gesamtvermögen soll weltweit bis 2027 um 38 Prozent auf 629 Billionen Dollar wachsen, getrieben vor allem durch Zuwächse in Ländern mit mittlerem Wohlstand.

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