Der Weg hin zum elektronischen Pass erweist sich in der Schweiz als windungsreich. Jetzt steigt mit Orell Füssli ein weiterer Akteur in den Markt ein.

Procivis, eine Tochterfirma von Orell Füssli, lanciert eine neue Software, um elektronische Identifizierungdienste (E-ID) anzubieten. Dies teilte die Spezialistin für Sicherheitsdruck, die unter anderem die Schweizer Banknoten produziert, am Dienstag mit.

Die neue dezentrale Lösung Procivis One soll die Umsetzung einer E-ID, des mobilen Führerscheins und anderer digitalen Nachweisen wie etwa Ausweise, Diplome, Bestätigungen, oder Zeugnisse erlauben. Laut der Mitteilung werde das Angebot den hohen Ansprüchen von Unternehmen und staatlichen Institutionen an digitale Identitäten gerecht.

Gesetz zu E-ID vor dem Volk gescheitert

Via Procivis steht Orell Füssli damit in das sich noch entwickelnde Geschäft mit der E-ID ein. Das ist in der Schweiz ein schwieriger Markt: Im Frühling 2021 hatte das Stimmvolk eine neues Bundesgesetz über elektronische Identifizierungsdienste bachab geschickt. Mit dem Gesetz hätte der Umgang mit der E-Idenifizierung im Alltag geregelt sowie die Rollenteilung zwischen Staat und Privatwirtschaft festgelegt werden sollen. An dieser Rollenverteilung entzündete sich dann die Debatte.

Dennoch erhofft sich Orell Füssli einiges von der neuen Softwarelösung. Die Firma setze damit konsequent ihre Digitalstrategie im Geschäftsfeld digitaler Identitäten und Nachweise um, hiess es am Dienstag weiter.

Von Ex-UBS-Mann gegründet

Bei Procivis handelt es sich um eine der Blockchain-Pionierfirmen in der Schweiz, mit einem Fokus auf E-ID- und mobilen E-Goverment-Angeboten. Solche Lösungen werden bereits von der Stadt Zug oder dem Kanton Schaffhausen eingesetzt. Mitgegründet wurde Procivis von Daniel Gasteiger, dem früheren Stabschef des ehemaligen UBS-Präsidenten Axel Weber. 2021 verkaufte Gasteiger das Startup an Orell Füssli.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.7%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.15%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.05%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.51%
pixel