Die Onlinebank Swissquote führt für seine Retailunden erstmals die Möglichkeit der Wertpapierleihe ein. Dabei sollen sie von einer höheren Rendite profitieren. Doch bekanntlich gibt es die nicht ohne Risiko.

Swissquote hat zusammen mit dem britisch-amerikanischen Fintech Sharegain ein neues Angebot für seine Kundinnen und Kunden lanciert. Dieses lässt aufmerken: Retailanleger erhalten nämlich die Möglichkeit, Aktien und börsengehandelte Indexfonds (ETF) für die Wertpapierleihe zur Verfügung zu stellen.

Damit, so das Versprechen der führenden Schweizer Online-Bank, können sie von einer höheren Rendite profitieren.

Die Wertpapierleihe wird für alle Privatkunden direkt über das Bankkonto und die App eingeführt, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. In Zukunft soll diese Option auf weitere Vermögenskategorien ausgeweitet werden.

Bis zu 1 Prozent Zusatzrendite

Als Argument, diese neue Option zu nutzen, dient das Renditeversprechen. Bei der Wertpapierleihe könne die Nettorendite bis zu 1 Prozent pro Jahr mit monatlicher Auszahlung betragen. Bei einigen Wertpapieren kann die Rendite sogar über 5 Prozent liegen, schreibt Swissquote weiter.

Swissquote betont, dass Wertpapiere nur an erstklassige Banken und Finanzinstitute verliehen werden. Die Kunden profitieren während der Laufzeit des Geschäfts weiterhin von Wertsteigerungen und erhalten auch alle Erträge aus der eigentlichen Anlage, einschliesslich Dividenden in Form von Barausschüttungen. Sie können ihre Anlageinstrumente auch jederzeit verkaufen.

Gegenpartei-Risiko besteht

Doch bekanntlich gibt es keine Rendite ohne Risiko. Bei der Wertpapierleihe ist der Verleiher nicht mehr Eigentümer der Aktien und ETF, und kann auch seine Stimmrechte nicht ausüben. In den Risikohinweisen listet Swissquote auch die übrigen Gefahren auf, etwa das Gegenpartei-Risiko, wenn der Broker nicht mehr gleichwertige Papiere liefern kann oder Insolvent wird.

Während der Finanzkrise von 2008 hatte so etwa die Firma des einstigen UBS-Managers Luqman Arnold auf aufsehenerregende Weise ein grosses Aktienpaket verloren.

Keine Garantie auf Ausleihe

Die Kunden können an der Wertpapierleihe teilnehmen, indem sie die entsprechende Option aktivieren. Wollen sie einzelne Positionen ihres Portfolios davon ausschliessen, müssen sie sich dafür an den Kundendienst wenden. Eine Kontrolle darüber, wann oder an wen die Wertpapiere geliehen werden, hat der Kunde nicht.

Auch gibt es keine Garantie dafür, dass für die Titel im Depot überhaupt ein Geschäft zustandekommt.

Öffnung für Private

«Die Wertpapierleihe war lange Zeit nur für Anleger mit grossen Investitionen eine attraktive Option», sagt Jan De Schepper, Chief Sales und Marketing Officer bei Swissquote. «Unsere Kunden profitieren von einem zusätzlichen passiven Ertrag aus Wertpapieren, die ihnen bereits gehören.»

Die Wertpapierleihe sei ein Instrument, um das störungsfreie Funktionieren der Kapitalmärkte sicherzustellen, wirbt Swissquote weiter. Sie gewährleiste der rechtzeitigen Abrechnung von Handelsgeschäften oder diene als Sicherheiten. Aber auch bei spekulativen Leerverkäufen und Wetten auf sinkenden Kurse ist die Wertpapierleihe ein wichtiges Instrument.

Swissquote stellt seine Kosten für die Leihe den Kunden in Rechnung, und zieht die Gebühren direkt von den Erträgen ab.

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