Die global tätige Immobilien-Beratung Knight Frank hat ihren jährlichen Wealth Report publiziert. Diese Länder verzeichnen das grösste Wachstum an sehr vermögenden Kundinnnen und Kunden.

«Wealth Creation is back». Unter diesem Motto steht die diesjährige Ausgabe des Wealth Report von Knight Frank, der seit 2007 publiziert wird.

Nachdem im vergangenen Jahr 2022 die Vermögensbildung durch die überraschend stark gestiegenen Zinsen gehemmt worden sei, markiere das Jahr 2023 eine Rückkehr zur robusten Vermehrung.

Schweiz hat im europäischen Kontext die Nase vorn

Konkret sei die Anzahl an Ultra-High-Net-Worth-Individuals (UHNWI), wobei der Bericht eine Schwelle von 30 Millionen Dollar Nettovermögen zum Massstab nimmt, um 4,2 Prozent von 601'300 auf 626'619 Personen angewachsen.

In der regionalen Betrachtung sticht Nordamerika mit einem Wachstum von 7,2 Prozent hervor, gefolgt vom Mittleren Osten mit 6,2 Prozent. Europa verzeichnet ein Wachstum von 1,8 Prozent. Im europäischen Kontext schwingt die Schweiz mit 5,2 Prozent Wachstum obenaus. Zurückgegangen ist die Anzahl UHNWI lediglich in Lateinamerika (minus 3,6 Prozent).

Türkei und USA auf den Spitzenplätzen

Was die einzelnen Länder angeht, steht die Türkei mit einem prozentualen Wachstum von 10 Prozent an der Spitze, gefolgt von den USA mit 8 Prozent.

Für die Schweizer Privatbanken ist dieser Befund mit gemischten Gefühlen verbunden. Beide Länder halten, aus unterschiedlichen Gründen, besondere Herausforderungen für die Compliance bereit.

Aus dem Geschäft mit US-Kunden haben sich viele Schweizer Institute nach dem Steuerstreit zurückgezogen. Und die Türkei gilt aufgrund ihrer anhaltenden Wirtschaftsbeziehungen mit Russland als teilweise riskantes Pflaster.

Boomendes Türkei-Geschäft – insbesondere für UBS

Kenner des Türkei-Geschäfts, mit denen Finews.ch gesprochen hat, bestätigen eine sehr gute Marktdynamik. Zum einen erkläre sich diese durch eine  dynamische Entwicklung der türkischen Wirtschaft, trotz Inflation von über 50 Prozent. Zum anderen hätten in letzter Zeit auch viele vermögende Russen, Ukrainer aber auch Unternehmer aus Ländern wie Kasachstan oder Aserbaidschan die Türkei als attraktiven Wohn- oder auch Firmensitz entdeckt.

Die Schweizer Privatbanken sind «all in». Marktleader im Private Banking mit Kunden aus der Türkei ist die UBS, die ein Team von rund einem Dutzend Berater durch die Credit-Suisse-Fusion geerbt hat. Aber praktisch alle Top 10 der Schweizer Privatbanken bearbeiten den Markt gezielt. Namen, die häufig fallen, sind Union Bancaire Privée (UBP), Rothschild & Co Bank oder Julius Bär.

Headhunter unterwegs

Aus Headhunter-Kreisen hört man, dass das Interesse auch bei kleinen und mittleren Privatbanken spürbar gestiegen ist. Etliche von ihnen suchen Kundenberater mit schönem Bosporus-Kundenbuch.

Datengrundlage für den Wealth Report von Knight Frank ist eine weltweite Umfrage unter 600 Privatbanken, die gemeinsam 3 Billionen Franken an Assets von UHNWI verwalten.

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