Die Umweltschutzorganisation hat das Abstimmungsverhalten der zehn grössten in der Schweiz tätigen Asset Manager unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist wenig schmeichelhaft.

Schweizer Asset Manager nutzen ihre Stimmrechte noch viel zu wenig, um die Klima-Erwärmung global auf 1,5 Grad zu begrenzen und die biologische Vielfalt zu erhalten. Vielmehr würden sie mit ihrem Abstimmungsverhalten zu einer Verschärfung der Klimakrise beitragen. Zu diesem Schluss kommt ein aktueller Bericht des NGO Greenpeace.

Zehn Abstimmungen im Fokus

Die Umweltschutzorganisation schaute sich bei seiner Analyse das Abstimmungsverhalten der Fonds von zehn Banken und Versicherungen an: UBS, Credit Suisse, Pictet, Vontobel, Swiss Life, Swisscanto, Lombard Odier, Blackrock sowie Axa und GAM.

Im Fokus standen zehn Abstimmungen von Unternehmen, die massgeblich zur Klima- und zur Biodiversitätskrise beitragen. Untersucht wurden drei Aktionärsanträge zugunsten klima- und umweltfreundlicher Geschäftspraktiken (Equinor, Royal Bank of Canada, Amazon), eine konsultative Abstimmung über eine vom Management vorgeschlagene ungenügende Klimastrategie (Say on Climate von TotalEnergies) und sechs Abstimmungen über die Bestätigung von Verwaltungsratspräsidenten von Unternehmen, die ihre Umwelt- und Klimastrategien trotz langjährigen Engagementbemühungen nicht an internationale Standards ausgerichtet haben (ExxonMobil, American Electric Power Company, Toyota Motor Corporation, Glencore, EMS-Chemie, JBS).

Greenpeace bemängelt, dass die Schweizer Asset Manager die umweltschädlichen Aktivitäten an den Generalversammlungen der investierten Unternehmen nicht infrage gestellt und diese zur Reduktion ihrer Emissionen und ihres Naturverbrauchs verpflichtet haben.

UBS und Blackrock schneiden schlecht ab

Am schlechtesten schneiden bei der Greenpeace-Analyse UBS und Blackrock ab. Beide nutzten ihr Stimmrecht lediglich bei einer von zehn analysierten Abstimmungen, um die Unternehmensentwick- lung zugunsten von Klima und Umwelt zu beeinflussen (die UBS bei einem Aktionärsantrag bei Amazon; Blackrock bei der JBS-Verwaltungsratswahl). Die beiden Asset-Manager würden damit ein deutlich falsches Zeichen setzen, so der Vorwurf der Umweltaktivisten. Ebenfalls schlechte Noten erhalten das Zürcher Investmenthaus Vontobel und die Genfer Privatbanken-Gruppe Lombard Odier.

«Wer Aktien eines Unternehmens besitzt, wird Miteigentümer des Unternehmens und muss sodann Verantwortung für die Folgen der Geschäftstätigkeiten übernehmen. Die Asset-Manager tätigen Investitionen im Namen von Anlegern und üben die entsprechenden Aktionärsrechte aus», sagt Niki Vischer, Expertin für eine nachhaltige Finanzwirtschaft bei Greenpeace Schweiz und Co-Autorin des Berichts. 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.69%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.58%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.15%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.03%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel