Der Berufsbildungsfonds Treuhand und Immobilientreuhand ist als erster Berufsbildungsfonds der KV-Branche allgemeinverbindlich. Was heisst das?

Frances_Hoehnefinews.ch befragte dazu Frances Höhne (Bild), Geschäftsführerin des Berufsbildungsfonds Treundhand und Immobilientreuhand.

Frau Höhne, die Branche Treuhand und Immobilientreuhand verfügt neu über einen allgemeinverbindlichen Berufsbildungsfonds. Was bedeutet das?

Fortan werden alle rund 7'000 Betriebe unserer Branche einen Beitrag an die berufliche Grundbildung leisten. Dadurch stehen der Nachwuchsförderung mehr Mittel zur Verfügung, was eine qualitativ hochstehende Grundbildung langfristig gewährleistet. Zudem können die Lehrbetriebe besser unterstützt und finanziell entlastet werden. Unter anderem hoffen wir, dass diese Entlastung mehr Betriebe dazu motiviert, Lehrstellen zu schaffen.

Bisher setzte die Branche in der Nachwuchsförderung auf Selbstverantwortung respektive auf die Regulierung des Marktes. Warum wendet sie sich nun von diesem Grundsatz ab?

Bisher bildeten 20 Prozent der Betriebe 80 Prozent der Lernenden aus. Das ist ein zu grosses Ungleichgewicht und zeigt, dass der Markt hier eben nicht funktioniert, und dass etwas unternommen werden muss.

Nachwuchsförderung ist sehr kostenintensiv und kann nicht einigen wenigen Betrieben aufgeladen werden. Da schlussendlich alle Betriebe der Branche von gut ausgebildeten Nachwuchskräften profitieren, sind wir der Meinung, dass sich auch alle Betriebe an den Kosten beteiligen sollen.

Ist es vorstellbar, dass sich manche Betriebe gegen diese Änderung und die neuen Ausbildungsbeiträge wehren werden?

Als erstes ist festzuhalten, dass die Beiträge nicht freiwilliger Natur sind. Jeder Betrieb der Branche Treuhand und Immobilien ist per Gesetz verpflichtet, seinen Ausbildungsbeitrag zu leisten.

Aber wir sind uns bewusst, dass nicht alle Betriebe von Beginn weg begeistert sein werden, von den jährlich zu leistenden Ausbildungsbeiträgen – auch wenn diese sehr moderat ausfallen und unser Nachwuchs auf den Berufsbildungsfonds angewiesen ist.

Daher wird es unsere Aufgabe sein, die Skeptiker mit einer offenen Kommunikation und – noch wichtiger – mit unserer Arbeit sowie unserem Leistungsausweis zu überzeugen.

Glauben Sie, dass weitere verwandte Branchen auf den Zug aufspringen werden?

Für uns ist es jetzt erst einmal wichtig, dass wir die zusätzlich zur Verfügung stehenden Mittel effizient und zielführend einsetzen, um die Qualität unserer beruflichen Grundbildung weiter zu verbessern.

Wenn wir dies schaffen – und davon bin ich überzeugt –, dann wird das Instrument «Berufsbildungsfonds» nicht nur innerhalb der Branche an Akzeptanz gewinnen: Es ist gut vorstellbar, dass dann auch verwandte Branchen nachziehen und einen eigenen allgemeinverbindlichen Berufsbildungsfonds ins Leben rufen werden.

Dies umso mehr, als bereits zahlreiche Brachen ihre berufliche Grundbildung bereits seit Jahren auf einen eigenen Berufsbildungsfonds abstützen und diesen erfolgreich etablieren konnten.

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