Schon bald dürfte der Goldpreis über 2000 Dollar steigen, vermutet Coutts-Banker Gary Dugan. Und das sollte Konsequenzen auf die Anlagestrategie haben.

«Ein Kunde liess sich das Gold im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Laster nach Hause bringen, weil er keiner Bank mehr traut», erzählt Gary Dugan, Chief Investment Officer für Asien und den Nahen Osten bei Coutts.

Bei der Privatbankentochter der Royal Bank of Scotland (RBS) sei die bevorzugte Gold-Anlageform zwar die in Exchange Traded Products (ETP), doch das Vertrauen der Kunden ins Finanzsystem sei so gebrochen, dass rund 20 Prozent von ihnen das Edelmetall lieber physisch in den Händen halten wollen als auf ein Finanzprodukt zu setzen, so die Bank gemäss der Nachrichtenagentur «Reuters».

Sieben bis acht Prozent in Gold

Doch in welcher Form auch immer: Schlau wäre es laut Gary Dugan, etwa sieben bis acht Prozent des Vermögens in Gold anzulegen, deutlich mehr als der Durchschnitt in der Vermögensverwaltung, der derzeit bei etwa drei Prozent liege. «Edelmetalle werden Mainstream», so Dugan. Noch vor zehn Jahren habe Gold als Anlageform eine deutlich kleinere Rolle gespielt.

Doch inzwischen hat es sich zum Symbol für eine sichere Anlage entwickelt. Eine schnelle Lösung der finanziellen Probleme in der Eurozone sei nicht in Sicht. Das und Käufe der Zentralbanken in Schwellenländern dürften laut Coutts den Goldpreis schon in den nächsten Monaten über 2000 Dollar treiben. Aber eigentlich, so Gary Dougan gehe es gar nicht so sehr darum. «Wenn mich Kunden fragen, wohin es mit dem Preis geht, dann sage ich meistens, denkt gar nicht erst über den Preis nach, seht es als Wertanlage.»