Die Schweiz übt weiterhin eine grosse Anziehungskraft auf Millionäre aus. Sie gehört zu den wichtigsten Zielländern für den Zuzug von sogenannten HNWI, wie eine internationale Studie zeigt.

Trotz des Debakels um die Credit Suisse bleibt das Land der Privatbanken ein Magnet für Reiche, sogenannte High-Net-Worth-Individuals (HNWIs) aus aller Welt. Dieses Jahr wird die Schweiz eine Nettozuwanderung von rund 1’800 Millionären verzeichnen.

Das ist zwar ein geringerer Zustrom als im Vorjahr, wie der «Henley Private Wealth Migration Report 2023» festhält, zeigt aber, dass die Attraktivität der Schweiz für Wohlhabende ungebrochen ist.

Im internationalen Spitzenfeld

Als eines der «sichersten und am besten regierten Länder der Welt ist die Schweiz vor allem für sehr wohlhabende Menschen ein grossartiger Ort zum Leben», heisst es in der Studie. Gemäss Henley & Partners, einem Beratungsunternehmen für Wohnsitzniederlassungen und Staatsbürgerschaften, gehört die Schweiz zu den fünf wichtigsten Zielländern für den Nettozuzug von Millionären im laufenden Jahr.

International liegt sie bei der Nettozuwanderung von Reichen an fünfter Stelle, im europäischen Quervergleich an der Spitze. Unter den europäischen Ländern schaffen es dieses Jahr auch Griechenland, Frankreich und Portugal in die weltweiten Top Ten.

Australien zurück an der Spitze

Mit netto 5'200 neuen Millionären wird Australien in diesem Jahr voraussichtlich die meisten HNWIs anziehen und sich damit wieder an die Spitze setzen. Unter HNWIs versteht Henley wohlhabende Personen mit einem investierbaren Vermögen von einer Million Dollar oder mehr. Die Migrationszahlen beziehen sich nur auf HNWIs, die tatsächlich umgezogen sind, das heisst länger als sechs Monate pro Jahr im neuen Land bleiben.

Obwohl die Vereinigten Arabischen Emirate nach ihrem Rekordzuzug im Jahr 2022 auf den zweiten Platz zurückfallen, werden die Golfstaaten immer noch einen beeindruckenden Nettozuzug von 4’500 neuen Millionären verzeichnen. An dritter Stelle liegt Singapur mit einem Nettozustrom von 3’200 HNWIs, dem höchsten in der Geschichte des Landes, gefolgt von den USA mit 2’100 zuziehenden Millionären.

Grossbritannien fällt zurück

Wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer. Die grösste Abwanderung von Millionären in Europa erleidet Grossbritannien mit 3’200 HNWIs. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr – und sogar mehr als die prognostizierten 3’000 Nettoverluste in Russland. Damit ist Grossbritannien nach China (Nettoverlust von 13’500) und Indien (Nettoverlust von 6’500) der drittgrösste Verlierer von Millionären weltweit.