Das französische Anbaugebiet Cahors ist die Heimat des Malbec. Die rote Rebsorte wurde zudem äusserst erfolgreich nach Argentinien exportiert. In der Schweiz besetzt sie eine Nische. Die finews.ch-Redaktion hat fünf Weine ausgewählt, die den unterschiedlichen Stil von Malbec aufzeigen.

Der Name fällt nicht oft. Das französische Cahors hat einen schweren Stand gegen die berühmten Regionen wie Bordeaux oder Burgund. Trotzdem kann das Anbaugebiet im Südwesten des Landes auf eine lange Tradition zurückblicken.

Bereits im 6. Jahrhundert wurde Wein produziert. Auf den heute 4'500 Hektaren Rebfläche wird vor allem eine Rebsorte kultiviert: Die Côt-Traube, besser bekannt unter dem Namen Malbec, ergibt tieffarbene, meist kräftige Weine mit gutem Reifepotenzial.

Am Fusse der Anden

Die Sorte hat schon vor längerem den Weg in andere Gegenden angetreten. Den grössten Erfolg feiert sie in Argentinien, wo Malbec beste Bedingungen vorfindet. In der Region, die nahe am Äquator liegt, ist Weinbau nur dann möglich, wenn die Rebberge 1'000 Meter oder mehr über Meer liegen.

Je höher die Lage, desto kühler die Nächte. Am Fusse der Anden entsteht eine Reihe stilistisch unterschiedlicher Weine, oft fruchtbetont, wuchtig, mit weichen Tanninen. In anderen Gegenden spielt die Sorte eine weniger dominante Rolle. So besetzt sie beispielsweise in der Schweiz eine durchaus attraktive Nische.

Attraktive Abwechslung

Wir haben fünf unterschiedliche Weine ausgewählt, die das Potenzial von Malbec zeigen. Sie sind eine attraktive Abwechslung zu Cabernet Sauvignon und Merlot. Und in der Regel hervorragende Begleiter zu Grilladen, die ja gerade jetzt Hochsaison haben.

1. Puro Grape Selection Malbec 2019, Dieter Meier, Argentinien

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Der Schweizer Yello-Musiker Dieter Meier (Bild ganz oben) ist ein erfolgreicher Investor im Anden-Staat. Seine Weine erfreuen sich hierzulande einer grossen Fan-Gemeinde. Einer seiner Spitzenweine stammt aus der besten Malbec-Parzelle des Guts.

Entstanden ist ein reichhaltiger, komplexer Wein mit reifen Gerbstoffen, guter Säure und einem langen Finale. Er wird in neuen und gebrauchten Barriques ausgebaut (Preis: 46.20 Franken).

2. Malbec Catena 2020, Bodega Catena Zapata, Argentinien

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Das Weingut gehört seit Jahren zur Spitze im Lande. Es werden nicht einfach fruchtbetonte, kräftige Crus produziert, sondern eigenständige Beispiele mit Eleganz und Finessen.

Das gilt auch für diesen Einstiegswein in die Welt von Catena Zapata. Er ist aromatisch, mittelschwer, zugänglich und perfekt zu einem Steak. (Preis: 19.50 Franken)

3. Rouge Laquets 2021, Domaine Cosse Maisonneuve, Cahors

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Auf diesem Weingut wird biodynamisch gearbeitet. Die Weine werden nur minimal geschwefelt. Cosse Maisonneuve erzeugt Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten.

Der Rouge Laquets spielt in der Top-Liga: vielschichtige Aromatik, komplex, kraftvoll, gut strukturiert, langer Nachhall, sicheres Alterungspotenzial. (Preis: 37 Franken)

4. Cuvée Lin 2020, Château de Chambert, Cahors

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Malbec braucht nicht zwingend Holz, wie dieses Beispiel zeigt. Master of Wine Lin Liu, die mit ihrem Ehemann den Betrieb führt, will einen Wein produzieren, der weniger auf Kraft, sondern mehr auf Finessen und Eleganz steht.

Das ist mit diesem biodynamischen Cru gelungen, der zu 90 Prozent aus Malbec und 10 Prozent aus Merlot besteht. (Preis: 14.90 Franken)

5. Malbec 2019, Cave Biber, Wallis

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Zahlreiche Schweizer Weingüter entdecken den Malbec. Vielleicht hat es mit dem Klimawandel zu tun, denn die Sorte braucht ein eher warmes Klima. Diesbezüglich bestehen im Wallis keine Sorgen.

Die Cave Biber aus Salgesch hat denn auch einen reifen Wein mit einem intensiven Duft von schwarzen Früchten und Pfeffer-Noten, einem mittelschweren Körper, schöner Eleganz und guter Länge abgefüllt. (Preis: 28 Franken)