Der Goldman-Sachs-CEO steckt seine Bonus-Millionen in eine Immobilie, in der Superreiche unter sich bleiben wollen. Sie steht in Miami Beach.


Es wird 18 Stockwerke haben mit 47 Wohnungen. Diese sind für Preise zwischen 3 und 50 Millionen Dollar zu haben. Architekt ist Norman Foster. Das Faena Miami Beach ist ein Projekt für Superreiche. Das Hochhaus wird direkt am weissen Strand von Miami Beach hochgezogen. Der Komplex wird zwei Luxus-Hotels beherbergen und ein Kunstmuseum, designt von Star-Architekt Rem Koolhaas.

Rund 1 Milliarde Dollar kostet das Projekt. Entwickelt wird es von Alan Faena, einem argentinischen Hotelier. Die Käufer gehören dem exklusiven Kreis der Wall-Street-Banker und der Kunsthändler an: So soll gemäss Goldman Sachs, bereits ein «Condo» reserviert haben, wie auch Larry Gagosian, New Yorks Kunst-Tycoon.

Synergien von Kunst, Immobilien und Millardären

Was Wunder, dass die Faena Group zum Auftakt der Art Basel Miami Beach zum Dinner lud, um die Verkaufstrommel unter der vorselektionierten Interessenschaft zu rühren: Zu Tango-Klängen und -Tänzen wurden Ruinart-Champagner und grilliertes Tenderloin Steak kredenzt. Faena stammt aus Buenos Aires.

Gesichtet wurden auch Leonardo Di Caprio und Harvey Weinstein. Immobilien-Entwickler nützen den Star-Aufmarsch an der Kunstmesse geschickt, um ihre «Ware» an Mann/Frau zu bringen. Und die Ware ist genauso heiss, wie die zeitgenössische Kunst, die dargeboten wird.

Miami boomt wie vor der Krise

«Der Immobilienmarkt in Miami ist auf Steroiden», sagt Mera Rubell, eine Kunstsammlerin, die auch von Faena eingeladen war. In Miami gehen Apartments und Villen für mehr als 1 Million Dollar weg wie warme Semmeln. Über 36 Prozent mehr Einheiten wurden in den ersten zehn Monaten 2013 verkauft als im Jahr zuvor. Antreiberin des Immobilienbooms ist unter anderem auch die Art Basel Miami Beach.

Einige der Apartments im Faena sollen sechs Meter hohe Wände haben, um entsprechend dimensionierte Kunst ausstellen zu können. Einige der Käufer hätten sich Museums-Glas für ihre Fensterfront gewünscht, um die Kunstwerke vor der Florida-Sonne zu schützen.

Vekselberg-Freund finanziert das Ganze

Faena will die Fantasie einer hoch-exklusiven Gemeinschaft verkaufen – Milliardäre oder solche, die nah daran sind, sollen unter sich bleiben. «Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass all diese Milliardäre tatsächlich auch hier wohnen und zusammentreffen?» fragt Rubell.

Das Geld für das Faena-Projekt stammt auch von einem Milliardär: Leonard Blavatnik, 1978 aus der Sowjetunion in die USA ausgewandert und enger Freund und Geschäftspartner von Viktor Vekselberg.