Der Griff zur Flasche hat seine Ursache oft am Arbeitsplatz. Denn lange Arbeitszeiten führen zu höherem Alkoholkonsum. Das erklärt in der Finanzbranche so einiges.

Stress und Druck, Adrenalin und Frust: Die Liste der Gründe, warum gerade in der Finanzbranche und vor allem im Investmentbanking Alkoholkonsum ein stetiger Begleiter ist sind lang. Es gibt noch einen Grund: Die langen Arbeitszeiten. Wer viel arbeitet, ist auch deutlich trinkfreudiger. Dies zumindest hat jetzt ein internationales Forscherteam herausgefunden.

Im Auftrag des finnischen Instituts für Arbeitsgesundheit haben die Wissenschafter über 60 Studien mit mehr als 330'000 Teilnehmern aus 14 Ländern analysiert, die den Zusammenhang zwischen Arbeit und Alkohol untersuchen.

49 Stunden sind schon zu viel

Dabei zeigte sich: Menschen mit einem wöchentlichen Arbeitspensum von mehr als 48 Stunden tendieren dazu, ein gesundheitsschädliches Trinkverhalten an den Tag zu legen, wie es zu den Studienergebnissen im «British Medical Journal» heisst.

Als schädlich für die körperliche und seelische Gesundheit wird der Konsum von mehr als 14 (bei Frauen) und mehr als 21 alkoholischen Drinks (bei Männern) pro Woche definiert.

Kein Managerproblem

Der hohe Konsum unter den Vielarbeitern sei längst nicht nur ein reines Managerproblem, heisst es. Der Zusammenhang ist laut den Forschern unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft und sozialem Umfeld messbar.