Das Schweizer Wochenmagazin «Die Weltwoche» lanciert UBS-Chef Sergio Ermotti als potenziellen Bundesrat. Eine Ente in der Sommerflaute? Oder steckt mehr dahinter?

Damit hatte wohl niemand gerechnet: UBS-Konzernchef Sergio Ermotti in den Bundesrat. Dafür plädiert die Schweizer Wochenzeitschrift «Die Weltwoche» in ihrer neusten Ausgabe. In seiner Argumentation durchaus schlüssig, leitet der frühere NZZ-Inlandchef René Zeller her, weshalb der amtierende UBS-CEO auch einen sehr guten Magistraten abgeben würde.

Allerdings kam am Donnerstagmorgen ein Dementi aus dem Hause UBS umgehend. Darin lässt Ermotti verlauten:

«Ich bin überrascht über diesen Bericht, da ich mich bereits in der Vergangenheit über ähnliche unrealistische Spekulationen geäussert habe. Obwohl ich gelegentlich als Vertreter der Wirtschaft und als Bürger zu bestimmten politischen Diskussionen beitrage, bin ich kein Politiker. Ich habe eine Aufgabe als CEO der UBS, die ich gerne mache und ich strebe kein politisches Amt an.»

Publizistischer Rohrkrepierer?

Punkt. Schluss. Deutlicher könnte ein Statement kaum ausfallen. Umso mehr fragt sich der Leser, weshalb sich «Die Weltwoche» zu einem solchen publizistischen Rohrkrepierer hinreissen liess.

Dafür gibt es zumindest zwei Gründe: Erstens, «Die Weltwoche» will ein Signal geben, um das bislang eher beschränkte Feld an Kandidaten auszuweiten und neue Namen ins Spiel zu bringen, oder zweitens, Ermotti könnte in einigen Jahren – offenbar soll oder will er bis 2022 im Amt bleiben – irgendwann doch noch in die Politik einsteigen. C'est à suivre.  

 

 

 

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