Die Credit Suisse hat das Jahr mit einem Sprint begonnen und damit der Erzrivalin UBS überraschend die Schau gestohlen – zumindest vorläufig.

Das Verdikt der Investoren über die beiden Quartalsabschlüsse und die künftigen Ertragschancen der beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) könnte deutlicher nicht sein: Der Aktienkurs der CS kletterte nach der Publikation des Quartalsberichts zeitweilig um 5 Prozent, derweil die Valoren der UBS gegen 2 Prozent nachgaben.

Damit hat die CS-Aktie kursmässig die UBS eingeholt und überholt – ein Novum, hechelt die CS doch der Erzrivalin seit Jahren hinterher.

Doch nicht nur an der Börse stahl die zweitgrösste Schweizer Bank der UBS überraschend die Schau. Auch in Kerndisziplinen der beiden Häuser scheinen die Vorzeichen für einmal vertauscht.

1. Wealth Management: Jahr der Beschleunigung

Während die UBS kurz nach der Finanzkrise den Fokus auf das Wealth Management richtete, zog die CS unter der Ägide von Konzernchef Tidjane Thiam erst 2015 nach. Der ehemalige McKinsey-Berater räumte im ersten Jahr auf, darauf folgte ein Jahr der Stabilisierung und nun beginnt das «Jahr der Beschleunigung», wie er selber sagt.

Dabei ist Thiam 2018 ein Blitzstart gelungen. Sowohl in Sachen Nettoneugeld und Margen hat die CS die Erwartungen der Analysten übertroffen. Auch der Ergebnisbeitrag aus dem Wealth Management lässt wenig Wünsche offen. Demgegenüber hat die UBS in der Kerndivision eher enttäuscht, dafür aber im Investment Banking gepunktet (siehe Punkt 3).

2. Heimmarkt: Die Flucht nach vorn beflügelt

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel