Das luxemburgische Fondshaus erhöht die Schlagkraft in der Limmatstadt, wo neu ein Ex-GAM-Mann das Team anführt. Candriam-Schweiz-Chef Jörg Allenspach verfolgt dabei höchst ambitionierte Pläne.

Als Zuständiger für die Geschäftsentwicklung hat Jörg Allenspach schon Blackrock in der Schweiz durch einen rapiden Ausbau geführt. Mit der Ernennung zum Schweiz-Chef von Candriam Anfang Jahr ist der Kenner des Geschäfts mit institutionellen Grossinvestoren nicht ruhiger geworden – im Gegenteil. «Innert drei bis fünf Jahren wollen wir die Kundengelder verdoppeln, was auch einen Ausbau des Personals nach sich ziehen wird», erklärt er gegenüber finews.ch seine Ambitionen.

Kaelin 160Ein ersten Pflock schlägt Allenspach in Zürich ein. Wie das in Luxemburg beheimatete Fondshaus am Dienstag mitteilte, geht Candriam neu mit drei Personen in der Limmatstadt vor Ort. Darunter findet sich Thomas Kälin (Bild links), der bis vergangenen August bei der Konkurrentin GAM im Schweizer Wholesale-Geschäft arbeitete, also im Vertrieb an Banken und Vermögensverwalter.

Potenzial in der Deutschschweiz

Kälin ist innert kurzer Zeit der dritte erfahrene Vertriebsmann, dessen Abschied von GAM bekannt worden ist. Die Firma befindet sich derzeit wegen der Liquidation von Flaggschiff-Fonds in Turbulenzen.

In Zürich legt Kälin sich nun für Candriam ins Zeug. «Insgesamt ist das Unternehmen in der Deutschschweiz noch nicht so stark verankert, insbesondere im Geschäft mit Deutschschweizer Institutionellen», sagt sein Chef Allenspach zu den Zielen. «Entsprechend sehen wir klares Wachstumspotenzial.» Derzeit verwaltet das Fondshaus, das seit 17 Jahren von Genf aus aktiv ist, hierzulande rund 3 Milliarden Franken an Vermögen.

Offen für Übernahmen

Candriam sucht dabei vorab mit seiner langen Expertise im Bereich der Nachhaltigen Anlagen zu punkten. Dieser Markt ist nach Angaben der Vereinigung Swiss Sustainable Finance in der Schweiz im Jahr 2017 auf mehr als 390 Milliarden Franken angewachsen, was einer knappen Verdoppelung entspricht.

Allenspach setzt bei der Offensive allerdings nicht nur auf organische Kräfte. Candriam, sagt er, sei offen für Übernahmen. Infrage kämen dafür «entweder Fondsboutiquen, die zu unserem Portfolio passen, oder Asset-Management-Einheiten grösserer Häuser».

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