Wer mit seinen Investitionen auch nachhaltig Wirkung entfalten möchte, kommt an einem aktiven Ansatz nicht vorbei, schreibt Vontobels Asset-Management-Chef Axel Schwarzer auf finews.ch.

Von Axel Schwarzer, CEO Vontobel Asset Management

Am vergangenen Wochenende endete die UN-Weltklimakonferenz, die in diesem Jahr im polnischen Katowice tagte. Hunderte von Politikern aus aller Welt und NGOs aus mehr als 200 Ländern rangen zwei Wochen lang um den besten Weg, den Klimawandel zumindest abzumildern.

Das Bewusstsein ist bei fast allen Staaten da. Und schon lange sind Umweltschutz und Arbeitsplätze kein Gegensatz mehr – genauso wie nachhaltige Anlagen und Rendite. Dies belegt auch die stetig zunehmende Nachfrage nach nachhaltigen Investments.

Nachhaltigkeitsstars mit Norm-Erfüllern im ETF?

Nachhaltige Investments sind schon lange nicht mehr ein Nischenprodukt. So haben auch grosse Fondsgesellschaften diese Anlageklasse für sich entdeckt und bringen passive, indexbasierte ESG-Produkte auf den Markt.

Aber wie nachhaltig können indexbasierte Anlagen wirklich sein, bei denen Geld gleichermassen in Unternehmen investiert wird, die echte Nachhaltigkeitsstars sind und solche, die lediglich die Mindestnorm erfüllen?

Aktiver Dialog mit Management

Wenn man die Spreu vom Weizen trennen und wirklich nachhaltig investieren möchte, wird man nicht umhinkommen, näher hinzuschauen – so wie es aktiv verwaltete Fonds tun. Aktive Fonds können gezielt die echten Nachhaltigkeitsstars mit Potenzial aussuchen. Aktive Portfoliomanager zeichnet auch aus, dass sie regelmässig den Dialog mit dem Management suchen und die Einhaltung der Standards überprüfen.

Im Interesse einer guten Corporate Governance wird beispielsweise Einfluss auf das Management ausgeübt, wie auch durch das Abstimmungsverhalten an den Generalversammlungen. Darüber hinaus sind aktive Manager in der Lage, die ESG-Grundsätze auf alle Anlageklassen anzuwenden, einschliesslich Schwellenländer, festverzinsliche Wertpapiere und Immobilien, wo ein einfacher, indexgetriebener Ansatz schlicht nicht funktioniert.

Mühsamer, aber wirkungsvoller

Nur eine aktive Analyse der Unternehmen stellt sicher, dass Geld vorzugsweise an Unternehmen mit besseren Geschäftspraktiken vergeben wird. Wer also nicht nur nachhaltig wirken, sondern mit seinen Investitionen auch nachhaltig Wirkung haben möchte, wird daher an dem vielleicht mühsameren, aber wirkungsvolleren aktiven Ansatz nicht vorbei kommen.


Axel Schwarzer leitet seit 2011 das Asset Management der Bank Vontobel. Zuvor arbeitete der 60-jährige Deutsche mehr als 20 Jahre bei der Deutschen Bank, zunächst im Private Banking, ab 1999 im Asset Management. 

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