Die familiengeführte Union Bancaire Privée hat 2018 einen sichtbar tieferen Gewinn erzielt. Zudem machte sich ein Effekt bemerkbar, der 2019 zur Krux im Private Banking werden dürfte.

Die Union Bancaire Privée (UBP) verdiente 2018 weniger. Wie die von der Genfer Familie de Picciotto kontrollierte Privatbank am Donnerstag meldete, sank der Reingewinn um 8 Prozent auf 202,4 Millionen Franken. Ohne Einmalkosten für Übernahmen wären es 209,4 Millionen Franken gewesen.

Bei marginal besserer Ertragslage als im Vorjahr nahmen die Betriebskosten deutlich zu. Sie stiegen um knapp 25 Millionen Franken – was allerdings auch einmaligen Aufwendungen wie der Übernahmen der Investmentgesellschaft ACPI in London sowie der Banque Carnegie Luxembourg, der Rekrutierung von Beratern in Asien und im Nahen Osten sowie bedeutenden Investitionen in die IT geschuldet war. Das wichtige Kosten-Ertrags-Verhältnis verschlechterte sich gegenüber Ende 2017 von 64,4 auf 65,8 Prozent.

Neugeld weggefressen

Wie zuvor bei der Zürcher Konkurrentin Julius Bär zeigte sich bei der UBP, dass 2018 ein an sich gutes Neugeldwachstum von der schlechten Börsenlage weggefressen wurde. Die Netto-Neugelder bezifferten sich Ende 2018 auf 7,3 Milliarden Franken. Die insgesamt verwalteten Kundenvermögen stiegen dann aber nur von 125,3 Milliarden auf 126,8 Milliarden Franken, was einem Plus von 1,2 Prozent gegenüber Ende 2017 entspricht.

Angesichts der unverändert volatilen Finanzmärkten dürfte dieser Effekt den Schweizer Privatbanken auch 2019 schwer zu schaffen machen.

Lob für die Mitarbeiter

Guy de Picciotto, der Chef der UBP, klopft seinen Bankern dennoch auf die Schultern. «In einem von rückläufigen Märkten und einer deutlichen Verlangsamung der Handelstätigkeit geprägten Marktumfeld haben wir weiter in den Ausbau unseres Angebots und unserer Organisation investiert», kommentierte er das Ergebnis. Die positiven Nettozuflüsse des vergangenen Jahres seien dabei der Beweis für die Bemühungen der UBP-Teams, innovative Anlagelösungen zur Erfüllung der Kundenbedürfnisse zu schaffen.

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