Die Privatbank Julius Bär bekam im Oktober die schwachen Börsen zu spüren. Sie machten die Neugeldzuflüsse praktisch zunichte. Die Bank verdient auch weniger – und leitet nun Sparmassnahmen ein.

Die Bank Julius Bär verwaltete per Ende Oktobe 2019 395 Milliarden Franken Kundenvermögen. Das sind 5 Milliarden Franken weniger als nach dem ersten Halbjahr, wie einer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist.

Julius Bär machte dafür die massiven Kursverluste an den Aktienmärkten im Oktober verantwortlich, welche sich auch auf die verwalteten Kundenvermögen auswirkten. Doch die Bank wächst insgesamt deutlich langsamer, was sich insbesondere im dritten Quartal zeigte.

Wachstum von 2 Prozent

Im Gesamtjahr 2018 seien die verwalteten Vermögen bislang um 6 Milliarden Franken gestiegen, was einem Wachstum von 2 Prozent entspricht. Bär spricht von einem Nettowachstum der Kundengelder von fast 5 Prozent, das sich auf alle Regionen verteile.

Doch die Märkte machen der Zürcher Bank einen Strich durch die Rechnung. Auch der Zuwachs der verwalteten Vermögen durch die Akquisition der brasilianischen Reliance Gruppe wurde praktisch zunichte gemacht.

Schwächere Bruttomarge

Die Bank machte zwar keine Angaben zur Gewinnentwicklung. Doch wird sich auch diese abgeflacht haben. Denn die Bruttomarge sank in den ersten zehn Monaten 2018 auf 87 Basispunkte, nachdem sie im Jahr zuvor noch 90 Basispunkte betragen hatte. Die Cost-Income-Ratio liegt mit 69 Prozent nun auch über dem Zielbereich von 64 bis 68 Prozent.

Es seien Massnahmen für Kostensenkungen eingeleitet worden, so Julius Bär. Dabei gehe es zunächst darum, die marktbedingten Ertragsschwankungen abzuschwächen. Doch will die Bank zusätzliche Massnahmen ergreifen, um die Zielvorgabe von 2019 zu erfüllen.

Höhere Risiken in der Bilanz

Die Akquisitionsfreudigkeit von Julius Bär hinterliess ihre Spuren beim Eigenkapital. Nach den Käufen von Reliance und des 20-Prozent-Anteils von Kairos in diesem Jahr beläuft sich die BIZ CET1 Kapitalquote der Gruppe auf 13 Prozent gegenüber 13,5 Prozent Ende 2017.

In den letzten vier Monaten hätten sich auch risikogewichteten Aktiven erhöht. Dies sei eine Folge des Anstiegs im Portfolio der finanziellen Vermögenswerte durch weiteres Deleveraging und teils wegen eines Anstiegs des Marktrisikos, hiess es.

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