Die Dienstleistungen der Banken für Milliardäre gehen über Vermögensverwaltung hinaus. Als Experte für Yachten und Jets bei BNP Paribas muss Olivier Blanchet seine Kunden nicht zuletzt vor sich selbst schützen.

Sie ist das perfekte Statussymbol: Die Superyacht, mit der sich das reichste Promille der Welt in den Häfen von Monaco, Portofino oder Saint Barthélemy präsentiert.

«Eine Yacht ist der ultimative Luxus. Davor hat man bereits eine Kunstsammlung, Autos, Immobilien auf der ganzen Welt», sagt Olivier Blanchet, Head of Yacht & Jet Finance bei der französischen Grossbank BNP Paribas. «Jeder einzelne Eigentümer einer Superyacht hat mindestens einen Privatjet.»

Bequemlichkeit und Leidenschaft

Darin liegt der Grund, dass diese – eigentlich sehr verschiedenen – Assets bei BNP vom gleichen Team betreut werden. Es sind häufig dieselben Kunden, die sich nach dem Jet (ein Investment in die Bequemlichkeit) auch noch eine Yacht kaufen (ein Investment aus Leidenschaft).

«Es hilft auch, unseren Kunden einen Samen ins Gehirn zu setzen», erklärt Blanchet (Bild unten) im Interview mit finews.ch. «Heute sind es Yachten und Jets, morgen vielleicht Währungsgeschäfte, Immobilien oder der Verkauf eines Unternehmens.»

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Und diese Kunden sind für die Universalbank mit Wachstumsambitionen im Private Banking hochinteressant. Der Kauf einer Yacht ist eine emotionale Angelegenheit. Wer sich dabei gut aufgehoben fühlt, bleibt Kunde.

Für die Beratung lässt sich die Bank dabei auch bezahlen. Die Darlehen auf diese «Cashflow-negativen» Assets – mit welchen man nie Geld verdienen wird und die über die Zeit an Wert verlieren – sind teuer.

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