Die Deutschland-Tochter der St. Galler Kantonalbank ist 2018 noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Doch jetzt ist für die Zentrale in der Gallus-Stadt die Gewinnschwelle in Sicht.

Die in München und Frankfurt tätige St. Galler Kantonalbank Deutschland fuhr 2018 erneut einen Verlust ein. Dies ist dem Geschäftsbericht des Instituts zu entnehmen, der finews.ch vorliegt. Die vorab auf die Vermögensverwaltung fokussierte Tochter der St. Gallen Kantonalbank (SGKB) erlitt demnach einen Verlust von 4,26 Millionen Euro. Dies nach einem Minus von 4,01 Millionen Euro im Vorjahr.

Damit hat die Deutschland-Tochter das eigene Ziel verfehlt. Angestrebt war ein Fehlbetrag von 3 Millionen Euro. Dieser Wert wurde aber aufgrund «ausserordentlicher» Auslagen verfehlt. Wie auch finews.ch vermeldete, hat das Institut 2018 den Beraterbestand deutlich ausgebaut. 

In guter Gesellschaft

Wie dem auch sei: Der Verwaltungsrat, der von SGKB-Chef Roland Ledergerber präsidiert wird, betrachtet die Ertragslage im Bericht als «angemessen». Offensichtlich ist der Marktzugang im nördlichen Nachbarland für die Staatsbank wichtig genug, um die wiederkehrenden Millionenverluste zu erdulden.

Damit findet sich die Kantonalbank übrigens in guter Gesellschaft. Auch die ungleich grössere UBS hat in Deutschland 2018 wiederum einen Verlust erlitten.

Immerhin stimmte das Wachstum für die von Sven Thielmann und Joseph Steiger geführten SGKB Deutschland. So wurde das Neugeld-Ziel von 200 Millionen Euro laut dem Bericht übertroffen, und zwar um ganze 122 Prozent. Die betreuten Kundenvolumen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 9,05 Prozent. Zu den insgesamt in Deutschland verwalteten Vermögen finden sich keine Angaben.

Millionen-Ziel für 2020

Die höheren Volumen werden aber die Wende wohl noch nicht so schnell bringen. Die Planung der Bank sieht für das Geschäftsjahr 2019 erneut einen Fehlbetrag von 2 Millionen Euro vor – die SGKB schriebe damit zehn Jahre rot in Deutschland.

Erst 2020 soll ein Überschuss von mindestens 1 Millionen Euro resultieren. Nachdem das Mutterhaus in all den Jahren die Gewinnschwelle wiederholt nach hinten verschieben musste, ruft auch dieses Ziel eine gewisse Skepsis hervor. «An den kommunizierten Zielen halten wir fest», hiess es dazu auf Anfrage in St. Gallen.

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