Taxi, Tiktok und Tastaturen: Wenn Tech-Buden Banken bauen

Schon länger wird voraus gesagt, das Banking werde durch branchenfremde Anbieter aufgerollt. In Singapur prüft die Finanzmarktaufsicht MAS nun Banklizenzen für Gaming-Spezialisten und Taxi-Apps.

Die Finanzmarktaufsicht MAS von Singapur möchte den inländischen Bankenmarkt auflockern. Sie vergibt 2020 darum fünf Banklizenzen – zwei vollwertige und drei sogenannte «Wholesale-Lizenzen», die analog zur Schweizer Fintechlizenz an gewisse Auflagen gebunden sind. Das Besondere daran: Die Lizenzen gehen ausschliesslich an Unternehmen, die bislang nicht viel mit Banking am Hut hatten.

Mitte dieses Jahres will die MAS entscheiden, an wen die Lizenzen gehen. Die Gewinner der Ausschreibung sollten dann rund ein Jahr später operativ sein.

Diese fünf Unternehmen wollen nun Bank sein:

1. Der Gigant

Zum einen wäre da mal das teuerste Fintech der Welt. Ant Financial, der Zahlungsdienstleister der chinesischen Alibaba Group, ist inzwischen über 150 Milliarden Dollar wert und will eine Banklizenz.

Bereits Mitte Dezember hat Ant Financial eine Kooperation mit der chinesischen Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), über deren Schweiz-Start finews.ch schon berichtet hat, bekanntgegeben. Über die Zusammenarbeit will Ant Financial Zugang zum chinesischen Online-Banking-Markt erhalten.

2. Der Taxi-Dienstleister

Als nächstes bewirbt sich das in Singapur ansässige Transport-Tech-Unternehmen Grab. Das asiatische Uber-Pendant hat sich dafür mit einem der grössten asiatischen Telekommunikationsunternehmen, Singapore Telecommunications oder kurz Singtel, zusammengetan, das letztes Jahr über 5 Milliarden Dollar Gewinn erwirtschaftet hat.

Vom neuen digitalen Banking-Unternehmen soll Grab 60 Prozent und Singtel 40 Prozent der Anteile erhalten, wie finews.asia bereits berichtete. Das ursprünglich nur als Taxi-Unternehmen tätige Online-Portal bietet neben der Vermittlung zwischen Fahrer und Kunde auch andere Dienstleistungen wie Ticket- und Essensbestellungen, Logistik sowie bestimmte Finanzdienstleistungen an.

So erreicht das Unternehmen nach eigenen Angaben mit der Grab Financial Group, die Online-Zahlungen, Kredit- und Versicherungsprodukte umfasst, 100 Millionen Nutzer in ganz Südostasien.

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